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Children in War and Escape: “Turtles Can Fly”

14km Film and Discussion Event

"Turtles Can Fly" (Iran/Iraq/France, 2004, in the original with German subtitles, 98 mins) by Bahman Ghobadi on Wednesday, 22 July 2015 at 18:30 (6:30 pm) at Filmrauschpalast cinema, Lehrter Strasse 35, 10557 Berlin Moabit 14km.org presents the second event of the 14km Film and Discussion Series 2015. Discussing the consequences of war and flight for children is the issue of our next film screening. We screen the award-winning feature movie Turtles Can Fly (inter alia The Golden Shell at 52nd San Sebastian Film Festival 2004 and the Peace Film Award at Berlinale 2005) by Bahman Ghobadi in Kurdish with German subtitles and in the 35mm celluloid version. The movie tells the story of thirteen-year-old Satellite, who is the leader of a children's gang that collects mines in the borderland of Northern Iraq to sell them at the local black market, and the war-traumatized Agrin. Shortly before the 2003 American invasion of Iraq both meet in a refugee camp. The following open conversation and audience discussion with invited experts will scrutinize the effects of war and escape on children as well as the actual situation in Northern Iraq. The discussion will be held in German.   Attendance is free, donations are welcome. The event takes place at Filmrauschpalast cinema at the Kulturfabrik in Berlin Moabit (Lehrter Straße 35, 10557 Berlin). The discussion ends around 22:00 (10 pm) at the latest. Facebook event Background information: Producation company "Turtles Can Fly" Kurdish film distributor in Germany   The 14km Film and Discussion Series 2015 gets sponsorship by budgetary funds of the Federal State of Berlin – Office for Development Cooperation. Further events are scheduled as followed: 26 August / 16 September / 07 October / 28 October / 18 November / 9 December The events are dedicatet to a single country or specific topic, in order to give an artistic-documentary impression . The ensuing audience discussion aims to include further informations by an affected person living in Berlin and by an scientific expert, always aiming to make links to North-South relationships.   We express thanks for the support:                


„Eine gute Erfahrung“ – Simone über ihr Praktikum bei Maat for Peace, Development and Human Rights (Maat) in Kairo

Die Organisation Maat for Peace, Development and Human Rights (Maat) ist eine ägyptische Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Kairo, welche im Jahre 2005 von Ayman Okeil gegründet wurde. Maat beschäftigt derzeit rund 25 festangestellte Mitarbeiter*Innen und verfügt zudem über ein Netzwerk an Freiwilligen. Seit 2013 ist Maat zudem Head of Network der ägyptischen Sektion der Anna Lindh Foundation. Leitmotiv der Arbeit von Maat ist eine freie und gerechte Gesellschaft, welche sich Menschenrechten, sozialen, wirtschaftlichen sowie politischen Rechten, Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Werten verpflichtet fühlt. Durch verschiedene Projekte, welche in Zusammenarbeit mit internationalen Gebern durchgeführt werden, versucht Maat zur Erreichung dieser Vorstellung beizutragen. Die Arbeit teilt sich dabei in vier Themenbereiche auf: Decentralization and Good Local Governance, Elections and Supporting Democracy, Social Peace and the Development of Marginalized Groups und International Mechanism to protect Human Rights. Das Praktikum Meine Praktikumsbetreuerin war Fatma Othman, die als Projektkoordinatorin für Maat tätig ist und mit der ich mir während des Praktikums auch ein Büro teilte. Des Weiteren saßen noch eine andere Mitarbeiterin, welche als Übersetzerin für Maat tätig ist und zwei weitere deutsche Praktikantinnen in dem Büro. Zu Beginn meines Praktikums wurde ich zudem dem Vorsitzenden von Maat und den anderen Mitarbeitern vorgestellt, allerdings hatte ich zu diesen während meines Praktikums kaum weiteren Kontakt. Dies lag vor allem an der Tatsache, dass abgesehen von meiner Betreuerin und einer anderen Mitarbeiterin keiner der Angestellten Englisch sprechen konnte und ich kein Arabisch spreche. Allerdings hatten auch die beiden anderen Praktikantinnen die Arabisch sprechen konnten, wenn auch nicht auf muttersprachlichem Niveau, keinen engeren Kontakt zu den anderen Arbeitsbereichen von Maat. Meine Tätigkeiten während des Praktikums fielen alle in den Bereich der internationalen Kooperation und hatten keinen direkten Bezug zur inhaltlichen Arbeit von Maat. In der ersten Woche war ich vor allem damit beschäftigt, mögliche internationale Geberorganisationen oder Kooperationspartner zu recherchieren. Dabei variierte entweder der nationale Hintergrund oder der Förderbereich der Organisationen. Auch wenn die Arbeit von entscheidender Bedeutung ist und ohne finanzielle Mittel keine Projekte durchgeführt werden können, empfand ich die Aufgabe auf Dauer etwas unspezifisch und endlos. In der zweiten Woche war ich vor allem damit beschäftigt der NGO die verschiedenen politischen Stiftungen in Deutschland und deren Verbindung zu den Parteien darzustellen. Auf Grundlager dieser Informationen will Maat versuchen Beziehungen mit ausgewählten Stiftungen aufzubauen. Zudem nahm ich an einer von Maat organisierten Konferenz teil, welche sich mit den Wahlen und dem damit zusammenhängendem Terror in Ägypten beschäftigte. In der dritten Woche hatte ich verschiedene kleinere Aufgaben zu erledigen, unter anderem war ich für das internationale Pressemonitoring zuständig, sollte wieder nach Förderpartnern recherchieren und ein kurzes Paper zu Transparency International schreiben. Zudem war ich auf einer Konferenz zur Armutssituation in Ägypten. In der vierten und fünften Woche wurde mir die Aufgabe übertragen selbstständig ein Projekt zu entwickeln, mit welchem sich Maat für eine Mittelausschreibung bewerben will. Das Projekt sollte dabei einen zeitlichen Rahmen von drei Monaten haben und neue Dialogmöglichkeiten schaffen. Diese Aufgabe war von der Anforderung her die anspruchsvollste meines Praktikums und auch die interessanteste. Auch wenn ich die mir übertragene Verantwortung schätze, wäre eine Einweisung hinsichtlich der Ausarbeitung eines solchen Antrags wünschenswert gewesen. Da jedoch keiner Zeit hatte mich einzuweisen, wurde ich mehr oder weniger ins „kalte Wasser“ geworfen. Da die Deadline für Projektanträge mit dem Ende meines Praktikums zusammenfiel konnte ich während meines Praktikums leider nicht mehr erfahren, ob das von mir entwickelte Projekt die Fördergelder erhalten hat. Insgesamt kann ich sagen, dass die Aufgaben mit fortschreitendem Praktikum durchaus zugenommen haben an Anspruch und Bedeutung. Allerdings bedauere ich, dass ich keine Möglichkeit hatte die anderen Bereiche von Maat kennenzulernen. Auf Grund der fehlenden Sprachkenntnisse auf beiden Seiten war dies leider unmöglich. Allerdings hatten auch die beiden anderen Praktikantinnen, die Arabisch sprechen können, keine Möglichkeit bekommen, die inhaltliche Arbeit von Maat besser kennenzulernen, weshalb es fraglich ist, ob sich die Arbeit bei Wegfall der Sprachbarrieren überhaupt verändert hätte. Auch wenn sich meine Betreuerin sehr intensiv um mich gekümmert hat, waren Rückmeldungen zu meinen Arbeiten doch eher sporadisch, was mit dem hohen Zeitdruck begründet wurde, der auf den Angestellten lasten würde. Leben in Ägypten In der Zeit meines Praktikums lebte ich in einer Dreier-WG in Downtown, nur ein paar Minuten vom berühmten Tahrir-Platz entfernt. In direkter Umgebung gab es mehrere Restaurants sowie kleinere Einkaufsmöglichkeiten. Essen gehen ist in Ägypten sehr billig, abwechslungsreich und auf Wunsch international möglich. Vor allem das Essen an den Straßenständen ist gesundheitlich jedoch ein "rotes Tuch"! Wer sich vegan ernähren will: es ist möglich, aber von der Vielfalt her durchaus eingeschränkt. Fortbewegungsmöglichkeiten sind in Kairo reichlich vorhanden und sehr billig. Neben Metro und Bussen sind auch Taxis als tägliches Transportmittel selbstverständlich, allerdings hab ich diese kaum benutzt da man vor allem mit der Metro billiger und auch schneller (Verkehrschaos!) ans Ziel kommt. Was die Sicherheit angeht habe ich mich in Kairo sicherer gefühlt als gedacht. Natürlich war man durchgehend Kommentaren von Männern auf der Straße ausgesetzt, jedoch hatte ich mich nie in einer Situation befunden in der ich mich durch diese Kommentare bedroht gefühlt habe. Man muss einfach versuchen, die Kommentare so gut wie möglich zu ignorieren. In der ersten Woche habe ich zudem einen Bombenalarm miterlebt, als außerhalb eines Parks, wo ich mich befand, eine Bombe gefunden wurde. Die Ägypter reagieren jedoch total entspannt, weshalb auch bei einem selbst keine wirkliche Panik aufkommt. Während meiner Zeit in Kairo hatte ich die Möglichkeit, die Stadt selbst sowie die nähere Umgebung besser kennenzulernen und habe zudem noch zwei Ausflüge unternommen. Im Nachhinein hätte ich gerne mehr Zeit gehabt, um noch ein wenig mehr vom Land zu sehen, da Ägypten sehr viele interessante und unterschiedliche Dinge bietet. Ich hatte mich vor Beginn meines Praktikums jedoch dagegen entschieden zum Reisen länger in Ägypten zu bleiben, da ich mir über die Sicherheitsbedingungen für Frauen unsicher war. Dies hat sich zwar als besser herausgestellt als erwartet, dennoch ist Ägypten nun kein Land, wo ich als Frau ohne Bedenken herumreisen würde, weswegen man zum Teil auf Touren angewiesen wäre, welche wiederrum teurer sind. Fazit Ägypten ist ein sehr interessantes, lebendiges und abwechslungsreiches Land, jedoch fällt es mir schwer Attribute wie „gut“ oder „schlecht“ zu benutzen, wenn ich meine Erfahrung hier beschreiben soll. Die Tatsache, dass ich wiederkommen würde, sollte als Aussage jedoch ausreichend sein. Bezüglich des Praktikums war es durchaus eine gute Erfahrung, jedoch würde ich ohne entsprechende Sprachkenntnisse kein derartiges Praktikum mehr machen, da mir vor allem Einblicke in die inhaltliche Arbeit gefehlt haben.   Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.


Berbers in North Africa: Adaptation and Rebellion – “Azul” Movie Screening

Last Wednesday we launched our annual 14km Film and Discussion Series at Filmrauschpalast in Moabit. As opening movie we screened “Azul” of Tunisian film maker Wassim Korbi who himself belongs to the indigenous group of Imazighen (sg. Amazigh, often called “Berbers”) in Tunisia. Following the screening, Abderrahmane Ammar, Berber-Expert, sociologist at Humboldt University Berlin, and freelance journalist, shared his insights into the Amazigh culture as well as into the political and social situation of the indigenous population in North Africa today. The film accompanies the director’s journey to his father’s ancestral village in search for his cultural roots. “Azul” is the greeting in Tamazight, the language of the Berbers, and language is one of the main topics that move the Berbers who are portrayed in the film. They proudly present themselves in front of their culture’s centuries-old ruins of historical buildings, or otherwise, in the deserted streets of run-down villages. They want to be recognized as indigenous population with their own history, culture, and language, and they grasp the opportunity after the opening-up of the political space after the 2011 Tunisian revolution to speak out about this wish for recognition. The history of the Berbers today living in Morocco, Tunisia, Algeria, Libya, and Egypt, is marked by domination of foreign people in their home countries – first by Romans, then Arabs, and later by the French and Italian. “Adaptation and rebellion” – these were the only options open for the Berbers under foreign rule, explained sociologist and himself a Moroccan Berber, Abderrahmane Ammar, who was invited as speaker for the ensuing discussion. They, as “free men”, how the term “Imazighen” can be translated into English, mostly opted for non-adaptation and retreated into the mountain regions to practice their culture in their families and escape prosecution by foreign rulers. Tattoos were one means of rebellion. The signs and ornaments decorating the back of men’s hands tell about tribal belonging and religion – and they were forbidden under Muslim rule. Today, the youth chooses other means to express their identity and to combat discrimination. In the movie, young men use rap to gain attention both in their own community and in the society as a whole. There is still reason to rebel. In Tunisia, under the governments of Bourguiba and Ben Ali, a strict nationalist policy put Arabs and Arabic into focus, as the Berbers portrayed in the movie complain. Berber culture, by contrast, was used as a folkloristic decoration to attract tourists and earn money. Representatives of this Arab nationalistic stance are among today’s political decision makers, as well as agents of political Islam who sometimes decry Berbers as atheists or rant against the role of women in Berber culture. A young Tunisian woman in the film accordingly paints the picture of the “Mère Amazigh”, the Amazigh mother, who with her status as free woman who has her own history and tradition acts as a symbol for the political opposition. In fact, women have a strong standing in some Berber tribes, as Mr. Ammar clarified in the debate. The Tuareg people for example favor women in the law of succession and women are free to choose their husband without parental intrusion. The debate with the guests, among whom there were some Tunisians, centered on the socio-political situation today and perspectives for the different North African countries. Mr. Ammar stressed that especially in some countries population statistics tend to be manipulated to understate the share of Berbers amongst the populace and to force them into a minority role. In fact, Mr. Ammar said, Berbers form the majority in Morocco, whereas they represent about half the populace in Tunisia and Libya, and there are 10.000 Berbers living in Egypt. The legal situation is best in Morocco, where they obtained political recognition in 2011. Tamazight is now an official language in Morocco. In Algeria, on the other hand, legal recognition took place early, but economic discrimination lingers. Therefore, an independency movement has grown in the Kabyle. After suffering from discrimination under Gaddafi, Berbers in Libya now fight for recognition. In Egypt, this struggle is fought mainly in intellectual debate. In Tunisia, the young generation looks at its origin and cultural identity with freshly gained pride. Only with higher education and international experience is it that today’s youth is able to overcome their parents’ feeling of shame who did not oppose against the reigning opinion of the stupid “barbarians”. Although they have not yet found a structure for their political lobbying, one of the best examples for the recent rise in self confidence is exactly this movie by Wassim Korbi – “Azul”: Hello, here we are! Many thanks to Abderrahmane Ammar for the interesting insights and to all guests for joining the screening and the vivid debate! In charge of the event and presentation: Andreas Fricke Text: Susanne Kappe Photos: Silvia Liminiana Organisation: the volunteer 14km Film Team Please find further movies and films about Amazigh (Berber) in the 14km Film Database. The webpage Tlaxcala documents the Amazigh language. Thanks to our guests Hamid Behetschi for this tip. International Amazigh webpage. The 14km Film and Discussion Series 2015 gets sponsorship by budgetary funds of the Federal State of Berlin – Office for Development Cooperation. Subject of the upcomming event are CHILDREN in (civil) war and as refugees. 14km presents the feature and winner of numerous awards "Schildkröten können fliegen" ('Turtles Can Fly'') by Bahman Ghobadi (Iran/Iraq, 2005) in the original (Kurdish) with German subtitles. Date: Wednesday, 22nd of July, starting at 6.30 pm (18:30) at Filmrauschpalast Berlin Moabit. Further events are scheduled as followed: 26 August / 16 September / 07 October / 28 October / 18 November / 9 December We express thanks for the support:    


Amazigh (Berber) in Tunisia: AZUL

14km Film and Discussion Event

 "AZUL" (Documentary, Tunisia, 2013, in the original with subtitles, 43 mins) by Wassim Korbi on Wednesday, 24 June 2015 at 18:30 (6:30 pm) at Filmrauschpalast cinema, Lehrter Strasse 35, 10557 Berlin Moabit 14km.org presents the first event of the 14km Film and Discussion Series 2015. The event's subject is the indigenous Amazigh (Berber) culture in Tunisia, including their role as a minority in the Tunisian society. 14km screens the Tunisian documentary "AZUL" by Wassim Korbi in the original (Arabic, French, Tamazigh) with English subtitles. The director gives an insight into his personal journey to his father's village, situated in an area where the culture of the Amazigh is still visible and alive. Korbi provides a perspective on the Amazigh culture and their situation in Tunisia until June 2013. The film will be followed by an open conversation and audience discussion, in order to deepen insights and information about the Amazigh (Berber) and their current political and social situation in Tunisia. Invited are: Khouloud Madhaoui (Amazigh, film maker) and Abderrahmane Ammar (Berber expert and sciologist at Humboldt University Berlin; freelance journalist). Attendance is free, donations are welcome. The event takes place at Filmrauschpalast cinema at the Kulturfabrik in Berlin Moabit (Lehrter Straße 35, 10557 Berlin). The discussion ends around 21:30 (9:30 pm) at the latest. Facebook event The 14km Film and Discussion Series 2015 gets sponsorship by budgetary funds of the Federal State of Berlin – Office for Development Cooperation. Further events are scheduled as followed: 22 July / 26 August / 16 September / 07 October / 28 October / 18 November / 9 December The events are dedicatet to a single country or specific topic, in order to give an artistic-documentary impression . The ensuing audience discussion aims to include further informations by an affected person living in Berlin and by an scientific expert, always aiming to make links to North-South relationships.   We express thanks for the support:    


Anna-Lena Erhard about her internship at Al Thoria Studies Center in Amman (in German)

Ich habe sechs Wochen lang Einblicke in die Arbeit des Al-Thoria Center for Studies, Training and Consultation bekommen und dabei viele Eindrücke gewonnen. Al-Thoria ist eine Organisation mit vier festen Mitarbeitern und einem kleinen Büro in Amman, aber einem sehr grossen Wirkungsbereich. Die Organisation setzt Projekte in ganz Jordanien um. Ihre Hauptziele sind es, ein demokratisches Wertebild zu vertreten und die politische Partizipation, speziell von jungen Erwachsenen, zu fördern. Das zweite große Feld, in dem das Center arbeitet, betrifft das Frauenbild in Jordanien. Al-Thoria setzt sich in verschiedenen Projekten für die Partizipation von Frauen im politischen und gesellschaftlichen Leben und für Chancengleichheit und Gleichberechtigung in verschiedenen Aspekten wie Bildung, Kultur und öffentlicher Teilnahme an verschiedensten Aktivitäten ein. Obwohl die Möglichkeiten für Frauen, Bildungsmöglichkeiten wahrzunehmen und sich zu engagieren, vom Gesetz her grösstenteils gut verankert sind, stehen oft konservative Traditionen und Wertebilder der Umsetzung im Weg. Al-Thoria setzt daher vorallem auf Workshops, Seminare und Treffen sowohl für Lokalpolitikern als auch für Bürger im allgemeinen. Außerdem führt die Organisation immer wieder Befragungen und Studien zum Wertebild und der Partizipation in der Bevölkerung durch; diese Berichte werden dann mit Empfehlungen für Massnahmen Politikern oder dem jordanischen Parlament vorgelegt. Der große Vorteil für mich war, dass ich in alle Arbeitsbereiche einer NGO Einblick bekommen habe. Wir waren für ein Gespräch über Projektfinanzierungen in der britischen Botschaft, ich habe die Mitarbeiter zu Workshops und Treffen mit Lokalpolitikern begleitet und für zukünftige Projekte recherchiert. Ich habe Berichte und Einleitungen über Projekte und Studien der Organisation geschrieben und Finanzierungsanträge überprüft. Für eine Studie habe ich die Ergebnisse graphisch veranschaulicht und Zusammenfassungen über andere Projekte für die Website von Al-Thoria geschrieben. Für ein aktuelles Projekt haben wir zusammen mit einer Filmemacherin an einer Dokumentation über die Arbeit in den Gemeinden gedreht und dafür Lokalpolitiker interviewt. Außerdem habe ich mich am Design für einen neuen Flyer versucht. An manchen Tagen gab es auch administrative Aufgaben für mich, etwa Kontaktdaten in ein neues Computerprogramm übertragen oder Anwesendheitslisten digitalisieren. Auch das sind Aufgaben, die in einer NGO anfallen. Der Höhepunkt meiner Arbeit war auf jeden Fall, dass ich mir das Konzept für ein zukünftiges Projekt ausdenken durfte. Das Ziel des Projekts ist, die Partizipation von jungen Erwachsenen zu fördern, und die Idee ist, in Planspielen die Arbeitsweise der Gemeinden in Jordanien zu simulieren und so Lösungen für reale Probleme der dortigen Bevölkerung zu finden. Neben diesem Kernseminaren soll es noch weitere Treffen und Aktivitäten geben. Mit einer Mitarbeiterin habe ich das Konzept ausformuliert und bei Ausschreibungen Fördergelder eingeworben. Al-Thoria hat mir die Möglichkeit gegeben, mich mit meinen Ideen einzubringen und diese gemeinsam versuchen umzusetzen. Als ich dort angefangen habe, konnte ich nur ein kleines bisschen Arabisch, meine Mitarbeiter haben auch fast nur Englisch mit mir geredet. Mein Arabisch ist zwar nicht viel flüssiger geworden, ich verstehe aber viel mehr, da ja auch alle Treffen und Seminare, bei denen ich dabei war, auf Arabisch waren. Die zwei Monate waren mein erster längerer Aufenthalt in der MENA-Region, und Amman macht den Einstieg leicht. Gefühlt jede Woche findet ein anderes Filmfestival statt (besonders palästinensische Kurzfilme und Filme zu Frauenrechten sind beliebt) und es gibt viele kleine Galerien und Cafés. Die vielen steilen Hügel haben ein besonderes Flair, und ich hatte das Glück, die Stadt sowohl schneebedeckt (gleich in der ersten Woche gab es schneefrei) als auch warme Sommerabende zu erleben. Meine WG habe ich innerhalb von zwei Tagen vor Ort gefunden, es lohnt sich auf Internetforen oder an schwarzen Brettern zu suchen. Ich habe mit einer Französin, einer Italienerin und einem Jordanier (was schon ungewöhnlich ist in der Region) zusammengewohnt. So konnte ich meine Arabischkenntnisse verbessern. Ich war aber auch manchmal froh, andere Expats um mich zu haben. Was mir nicht so leicht gefallen ist, war, damit umzugehen, wie man manchmal als Frau behandelt wird. Es kommt immer wieder vor, dass man auf der Strasse unangenehm gemustert wird oder anzügliche Kommentare fallen. Das war ich nicht gewohnt, und es hat mir widerstrebt, nur mit gesenkem Blick durch die Straßen zu laufen. Nach zwei Wochen habe ich dann allerdings Strategien gefunden, damit umzugehen. Da hat es schon gut getan, sich mit anderen Ausländerinnen in Jordanien austauschen zu können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Durch das konservative Wertebild, das in Teilen der Gesellschaft noch verbreitet ist, und der Tatsache, dass junge Frauen und Männer in der Regel kaum miteinander befreundet sind, halten sich in bei einigen Stereotype zum Frauenbild, auch bezüglich europäischen Frauen. Diese vereinzelten Erlebnisse haben mir gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Arbeit von Organisationen wie 14 km e.V. und Al-Thoria ist. Durch Kontakt und Begegnungen können Klischees und Vorurteile - auf beiden Seiten! - effektiv abgebaut werden. Ich glaube, für mich hat der Aufenthalt neue Denkansätze und mehr Verständnis für Menschen und besonders der Wichtigkeit von Chancengleichheit und individueller Freiheit gebracht. Insgesamt war ich besonders beeindruckt von der umwerfenden Gastfreundschaft der vielen Menschen, denen ich begegnet bin. In den letzten beiden Wochen meines Aufenthalts bin ich durchs Land gereist und habe viele unterschiedliche und unvergessliche Landschaften gesehen. Das Tal in Dana, die Felsenstadt Petra, die Landschaft in Wadi Rum, das tote Meer, Ruinen in Jerash, Ajloun und Kerak, das Rote Meer und noch viel mehr – in Jordanien gibt es viel zu entdecken und geniessen! Die Region ist wunderschön und hat so viele Facetten an Kultur und Geschichte zu bieten. Ich werde bestimmt bald wiederkommen!   Ich habe sechs Wochen lang Einblicke in die Arbeit des Al-Thoria Center for Studies, Training and Consultation bekommen und dabei viele Eindrücke gewonnen. Al-Thoria ist eine Organisation mit vier festen Mitarbeitern und einem kleinen Büro in Amman, aber einem sehr grossen Wirkungsbereich. Die Organisation setzt Projekte in ganz Jordanien um. Ihre Hauptziele sind es, ein demokratisches Wertebild zu vertreten und die politische Partizipation, speziell von jungen Erwachsenen, zu fördern. Das zweite große Feld, in dem das Center arbeitet, betrifft das Frauenbild in Jordanien. Al-Thoria setzt sich in verschiedenen Projekten für die Partizipation von Frauen im politischen und gesellschaftlichen Leben und für Chancengleichheit und Gleichberechtigung in verschiedenen Aspekten wie Bildung, Kultur und öffentlicher Teilnahme an verschiedensten Aktivitäten ein. Obwohl die Möglichkeiten für Frauen, Bildungsmöglichkeiten wahrzunehmen und sich zu engagieren, vom Gesetz her grösstenteils gut verankert sind, stehen oft konservative Traditionen und Wertebilder der Umsetzung im Weg. Al-Thoria setzt daher vorallem auf Workshops, Seminare und Treffen sowohl für Lokalpolitikern als auch für Bürger im allgemeinen. Außerdem führt die Organisation immer wieder Befragungen und Studien zum Wertebild und der Partizipation in der Bevölkerung durch; diese Berichte werden dann mit Empfehlungen für Massnahmen Politikern oder dem jordanischen Parlament vorgelegt. Der große Vorteil für mich war, dass ich in alle Arbeitsbereiche einer NGO Einblick bekommen habe. Wir waren für ein Gespräch über Projektfinanzierungen in der britischen Botschaft, ich habe die Mitarbeiter zu Workshops und Treffen mit Lokalpolitikern begleitet und für zukünftige Projekte recherchiert. Ich habe Berichte und Einleitungen über Projekte und Studien der Organisation geschrieben und Finanzierungsanträge überprüft. Für eine Studie habe ich die Ergebnisse graphisch veranschaulicht und Zusammenfassungen über andere Projekte für die Website von Al-Thoria geschrieben. Für ein aktuelles Projekt haben wir zusammen mit einer Filmemacherin an einer Dokumentation über die Arbeit in den Gemeinden gedreht und dafür Lokalpolitiker interviewt. Außerdem habe ich mich am Design für einen neuen Flyer versucht. An manchen Tagen gab es auch administrative Aufgaben für mich, etwa Kontaktdaten in ein neues Computerprogramm übertragen oder Anwesendheitslisten digitalisieren. Auch das sind Aufgaben, die in einer NGO anfallen. Der Höhepunkt meiner Arbeit war auf jeden Fall, dass ich mir das Konzept für ein zukünftiges Projekt ausdenken durfte. Das Ziel des Projekts ist, die Partizipation von jungen Erwachsenen zu fördern, und die Idee ist, in Planspielen die Arbeitsweise der Gemeinden in Jordanien zu simulieren und so Lösungen für reale Probleme der dortigen Bevölkerung zu finden. Neben diesem Kernseminaren soll es noch weitere Treffen und Aktivitäten geben. Mit einer Mitarbeiterin habe ich das Konzept ausformuliert und bei Ausschreibungen Fördergelder eingeworben. Al-Thoria hat mir die Möglichkeit gegeben, mich mit meinen Ideen einzubringen und diese gemeinsam versuchen umzusetzen. Als ich dort angefangen habe, konnte ich nur ein kleines bisschen Arabisch, meine Mitarbeiter haben auch fast nur Englisch mit mir geredet. Mein Arabisch ist zwar nicht viel flüssiger geworden, ich verstehe aber viel mehr, da ja auch alle Treffen und Seminare, bei denen ich dabei war, auf Arabisch waren. Die zwei Monate waren mein erster längerer Aufenthalt in der MENA-Region, und Amman macht den Einstieg leicht. Gefühlt jede Woche findet ein anderes Filmfestival statt (besonders palästinensische Kurzfilme und Filme zu Frauenrechten sind beliebt) und es gibt viele kleine Galerien und Cafés. Die vielen steilen Hügel haben ein besonderes Flair, und ich hatte das Glück, die Stadt sowohl schneebedeckt (gleich in der ersten Woche gab es schneefrei) als auch warme Sommerabende zu erleben. Meine WG habe ich innerhalb von zwei Tagen vor Ort gefunden, es lohnt sich auf Internetforen oder an schwarzen Brettern zu suchen. Ich habe mit einer Französin, einer Italienerin und einem Jordanier (was schon ungewöhnlich ist in der Region) zusammengewohnt. So konnte ich meine Arabischkenntnisse verbessern. Ich war aber auch manchmal froh, andere Expats um mich zu haben. Was mir nicht so leicht gefallen ist, war, damit umzugehen, wie man manchmal als Frau behandelt wird. Es kommt immer wieder vor, dass man auf der Strasse unangenehm gemustert wird oder anzügliche Kommentare fallen. Das war ich nicht gewohnt, und es hat mir widerstrebt, nur mit gesenkem Blick durch die Straßen zu laufen. Nach zwei Wochen habe ich dann allerdings Strategien gefunden, damit umzugehen. Da hat es schon gut getan, sich mit anderen Ausländerinnen in Jordanien austauschen zu können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Durch das konservative Wertebild, das in Teilen der Gesellschaft noch verbreitet ist, und der Tatsache, dass junge Frauen und Männer in der Regel kaum miteinander befreundet sind, halten sich in bei einigen Stereotype zum Frauenbild, auch bezüglich europäischen Frauen. Diese vereinzelten Erlebnisse haben mir gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Arbeit von Organisationen wie 14 km e.V. und Al-Thoria ist. Durch Kontakt und Begegnungen können Klischees und Vorurteile - auf beiden Seiten! - effektiv abgebaut werden. Ich glaube, für mich hat der Aufenthalt neue Denkansätze und mehr Verständnis für Menschen und besonders der Wichtigkeit von Chancengleichheit und individueller Freiheit gebracht. Insgesamt war ich besonders beeindruckt von der umwerfenden Gastfreundschaft der vielen Menschen, denen ich begegnet bin. In den letzten beiden Wochen meines Aufenthalts bin ich durchs Land gereist und habe viele unterschiedliche und unvergessliche Landschaften gesehen. Das Tal in Dana, die Felsenstadt Petra, die Landschaft in Wadi Rum, das tote Meer, Ruinen in Jerash, Ajloun und Kerak, das Rote Meer und noch viel mehr – in Jordanien gibt es viel zu entdecken und geniessen! Die Region ist wunderschön und hat so viele Facetten an Kultur und Geschichte zu bieten. Ich werde bestimmt bald wiederkommen!


“ReliXchange” project successfully completed – open educational material published

Last December, 2014, 14km and the Egyptian NGO “New Horizon” successfully completed the project “ReliXchange – an Interreligious Youth Exchange between Germany and Egypt”. In the course of the project a range of educational material was developed and has now been published by 14km as free educational resources. In addition, a documentary film provides insights into the most interesting moments of the exchange. “Don’t cry because it is over, smile because it happened” (Dr.Seuss) – with this sentence the young participants of „ReliXchange“ started their last blog entry about the project. During a total of 10 programme days they documented their joint adventures and experiences in Berlin and Cairo. During this time the ten young Germans and ten young Egyptians between 18 and 26 years of age discovered religion and culture in Germany and Egypt. Every day they learned something new about the so-called Abrahamic religions (or “religions of the book”) and dealt with the situation and position of the respective religious communities in both countries. In particular, they thought about and discussed the relations between religious minorities and majorities – how they are and how they should be –, religion-based and culture-based discrimination and oppression, and how religion is interwoven with the state, society and individuals in manifold and complex ways. An intense programme with innovative methods The programme included numerous guided visits to religious sites in both countries (e.g. the citadel in Cairo or the synagogue at Fraenkelufer in Berlin), discussion rounds with experts on different topics (such as women in Islam or the Bahá’í as religious minority in Germany), a visit to the Anne-Frank-Center in Berlin and of course many discussion and reflection units. Methodically, the programme focused on creative-artistic methods. Accordingly, it comprised methods of the “Theatre of the Oppressed” by Augusto Boal, a GPS educational tour through Berlin, a media exercise on religious pop culture, a hip hop workshop on the topic of religion and tolerance, a photo essay on religion in public space in Berlin and Cairo in comparison as well as a picture story on inter-religious relationships. Publication of a range of open educational resources In the course of this not only a number of products were created which can also serve as inspirations for others, but also several free educational resources which can be used for other interreligious projects. Next to the great video documentation of the “ReliXchange” by zeitgebilde/mediale pfade.de, in particular the Method Kit for International Inter-Religious Youth Work should be mentioned, which is available in German, English and even Arabic and can be downloaded for free from the 14km website. Also the GPS educational tour on “Religion in Berlin” through Berlin Mitte, which was developed and tested in the project, is freely accessible in German and English. Additionally, our cooperation partner 1219 e.V. has produced another inter-religious educational GPS-tour through Berlin Southwest – it is freely available in German and English, too. The “Quiz of Religions” (in English) offers an entertaining introduction to the topic of Abrahamic religious communities in the German context and was played with enthusiasm by the ReliXchange group. The ReliXchange song “Believe in yourself” was developed in a hip hop workshop with Amin Saleh from Rap4Respect and expresses the participants’ thoughts and wished on the topic of religions and tolerance. The interreligious dialogue continues... For “14km – the shortest distance between North Africa and Europe” and the Egyptian partner organisation “New Horizon Association for Social Development” (Cairo) the exchange project “ReliXchange” was a great success. “It made us very happy and proud to see how open and interested the participants from Germany and Egypt approached each other, and to witness how strong friendships developed over the two weeks of the exchange”, said 14km project manager Dr. Anja Gebel. The contacts are now being maintained via a Facebook group where the participants exchange their thoughts on intercultural and interreligious topics and every couple of days there are new postings. For the future, the participants have developed concrete ideas on how they would like to become engaged for understanding and tolerance between members of different religions and/or cultures – for example through seminars and discussion events at their universities. ...at 14km and elsewhere Based on the successful exchange, 14km is planning to organise further youth encounters and exchange projects with youth from both regions. Two such projects are already in the making and hopes now lie on the funding approvals. At the same time, the NGO wishes that by means of the published materials other organisations and individuals will be encouraged to implement inter-religious projects on local and international level. “It makes us happy if the materials are used and shared by many interested people”, says Dr. Gebel. “ReliXchange – and Interreligious Youth Exchange between Germany and Egypt” took place as a project in the context of the German-Egyptian Tranformation Partnership. It received financial support by the German-Egyptian Transformation Partnership through the German Foreign Office, by funds of the Ecclesiastical Development Services through Bread for the World - Protestant Church Development Service and by the “International Youth Work” Programme of the German Federal Child and Youth Plan through BKJ. Main project page: http://14km.org/relixchange/ (German) http://14km.org/relixchange/?lang=en (English)


Full House at the Merhaba – Second MENA Network Event a Huge Success

For the second time the 14km team organised a network evening for experts and aficionados of the MENA region. This time it took place at the Restaurant Merhaba in Berlin Prenzlauer Berg. As in the year before the response was great - many interested people came to meet in a relaxed after-work atmosphere and to exchange and discuss ideas, plans and projects regarding the MENA region. On 19 March 2014, around 50 participants from NGOs/associations, academia, social initiatives, the media, administration as well as business and trade found together to chat, inspire and become inspired, discuss ideas and initiate cooperations, whether professional or voluntary. After a short welcome note by Andreas Fricke from 14km, who introduced the guests to some of the projects implemented by 14km in 2014, the participants proceeded to enjoy an evening full of interesting conversations, oriental specialties, photos from the 14km arquive, and atmospheric live music presented by the professional oud player Evren Can Kaman. Among the guests who had registered for the event were representatives of a broad range of different institutions, including for example the following but also quite a number of individual guests: Action Syria – Tamer Alawan & Friends e.V. Brot für die Welt Stiftung Wissenschaft und Politik Berliner Missionswerk BMW-Stiftung CRISP – Crisis Simulation for Peace e.V. Democracy Reporting International gGmbH DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. Deutsche Welle Deutscher Akademischer Austauschdienst Eurient e.V. Freie Universität Berlin Ghorfa – Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V. Grüne Jugend Klaus Schwarz Verlag OMRAS – Organisation für Menschenrechte in den Arabischen Staaten e.V. Programmbüro Internationale Klimaschutzinitiative Schoolclash e.V. ZMO – Zentrum Moderner Orient Given that the interest in this year's MENA network event was even greater than the successful last time, it is just a matter of time until we will organise our next MENA network evening. We cordially thank everyone for coming and look forward to seeing you again! Organisation (14km): Andreas Fricke, Anja Gebel, Caroline Bunge, Evin Kücükali, Helena Burgrova, Houssein Ben Amor, Pauline Trueck, Premek Zboncak, Sama Younes und Steffen Benzler. Fotography (14km): Caroline Bunge


14km and closer – MENA Network Evening – Thursday 19 March 6.30pm

INVITATION 14km and closer – MENA Network Evening with Oud Live Performance On March 19 from 6.30pm onwards at Restaurant Merhaba Greifswalder Straße 4, Berlin-Prenzlauer Berg   14km e.V. invites you to an afterwork MENA network evening: in order to get to know other interesting people, exchange experiences and get creative. The event brings together different kinds of people who deal with the North African/Middle Eastern region (in main profession or as volunteers). In a relaxed environment you will have the opportunity to make contacts for your work in and with the region – accompanied by Evren Can Kaman and his oud. Since we would like to provide a network platform for people from many different fields of work, feel free to forward this invitation to other interested persons – for example from science, NGOs/associations, social initiatives, political foundations, media, arts and culture, politics and administration, and business. We look forward to an inspiring exchange! Participation is free, yet due to limited space please RSVP via email to steffen.benzler@14km.org. Tasty Oriental food and drinks can be purchased at the location. We look forward to welcoming you there! The 14km team


14km annual review – Please support us!

Dear Friends of 14 km e.V., the shortest distance between Europe and North Africa are merely 14 kilometres - yet, at times it appears much larger. We are a young, non-profit organisation that seeks to facilitate the exchange of good ideas across border lines, and we wish to continue and expand our success with your support! Our main goal is to advance intercultural dialogue and constructive cooperation between Europe and North Africa/the Middle East. Our work is defined by a unique approach focusing on social interaction - the encounter of people with origins in both regions is a main characteristic of our activities, whether youth exchange or movie screening. We understand our organization as an independent platform offering space for exchange and ideas in which people can openly engage and initiate projects. Our team consists of young active individuals with diverse backgrounds. These people are investing their time mostly on a volunteer basis, which requires great motivation and a positive outlook. The creation of projects and events but also the daily routines such as the maintenance of our website all require financial investment and time. Hence, we ask you to kindly support 14 km e.V. with your financial contribution and help us bridge the distance between Europe and North Africa! In the following you can get a picture of the many projects we were able to complete in 2014! ReliXchange - an interreligious Youth Exchange between Germany and Egypt ReliXchange is an inter-religious youth exchange between Germany and Egypt in the course of which twenty young German and Egyptians from various backgrounds spent one week in Berlin and one week in Cairo together. In a number of workshops, visits of religious sights and discussion rounds, the participants dealt with the topics of religion, society and tolerance. The intensity of the encounter, the motivation and enthusiasm of the participants, and the friendships which developed made these two weeks a unique experience - in the coming years, we would like to repeat it with all the other people interested in taking part! The methods applied in the exchange will be shortly available here for your information, inspiration and further use. The Arab Film and Discussion Series   This year, we organized four film screenings from March till June in which we showed documentaries addressing social and political themes in the Arab region. Afterwards participants could gain deeper insights discussing the respective topic with country experts of different kinds. Symposium “Displacement // Migration // Development – Facets of Migration between North Africa and Europe” In July 2014 we organised a two-day symposium in cooperation with the German-Arab Friendship Association (DAFG). The event centered on the migration situation in the countries of origin and transition, the European migration policies and the networks that have developed through migration between the African and the European continent. Furthermore, the symposium offered diaspora organisations and other associations active in the area of migration a platform to present their activities, exchange ideas, network and find supporters for new project ideas. “Against Exclusion! Transcending walls and building bridges via Street Art”   Together with the Egyptian organisation El Takeiba Centre for Artistic and Cultural Development, the youth club Feuerwache as well as YAAM, 14 km e.V. organised a Street Art Workshop for young people in June 2014. In this workshop, young participants had the chance to aqcuire new graffiti and stencil techniques by working closely with Egyptian guests  and street art experts. At the same time they found out how street art is used as a means of peaceful protest and political expression in Egypt and Tunisia.     The state of media in Egypt In May 2014, we organized a discussion event with Reporters Without Borders where Egyptian and German media professionals offered their expertise on the present situation of journalism and the media in Egypt. The relevance of citizen journalism, as an alternative information source to the state-controlled media, was particularly emphasised. International Volunteer Programme We regularly offer internship and volunteering opportunities for Europeans to experience working with our partner organisation in the Middle East and North Africa. Our international volunteer programme is run by six volunteers who match interested applicants with suitable organisations. During their stay, participants can enhance their intercultural competence and gain practical work experience - at the same time, they support the work of small local NGOs and develop sustainable social networks between the two regions. “My internship allowed me to experience all that - and not as a tourist, but as an inhabitant of Cairo, as an intern in a local NGO, with a daily life. It made the foreign and giant city a familiar place to which I have now developed many unforgettable connections, looking back on experiences I don’t want to miss.” (Malindi) We have many more ideas which we hope to realise in the near future! Hence, we appreciate every donation supporting us in this! If you are interested in supporting a specific project and would like to receive further information, you may contact Anja Gebel at anja.gebel@14km.org and +49 (0) 157 - 89624895. We thank you for your kind donation!   Account Holder: 14km Bank: GLS Gemeinschaftsbank IBAN: DE97 43060967 1159374500 BIC: GENO DE M 1 GLS   Upon request, we will be happy to name our sponsors on our website, and/or provide them with a donation receipt.   Best regards, Your 14km Team 14km e.V. | Stephanstr. 19  | 10559 Berlin  | Germany  | www.14km.org phone: +49 (0) 30 83 21 0 828  | mobile: +49 (0)157 89 62 48 95  | mail: info@14km.org  


Jasmin Feldmann’s report about her internship at NHASD in Cairo (in German)

  Die Organisation New Horizon Association for Social Development (NHASD) ist eine eingetragene Nichtregierungsorganisation (NRO) mit Sitz in Alt-Kairo, die 2003 von Nady Kamel und sechs weiteren Experten in der Entwicklungshilfe gegründet wurde. Ziel der Organisation ist es, sich für soziale und ökonomisch ausgegrenzte Gruppen einzusetzen. Mit einem Jahresbudget von ungefähr 500.000 Euro (nach eigenen Angaben) ist NHASD eine mittelgroße Organisation. Die Zielgruppe umfasst Straßenkinder, Frauen, Jugendliche, Flüchtlinge und Bauern. Die Organisation agiert dabei in einem Netzwerk aus ca. 19 weiteren NROs innerhalb Ägyptens. Konkret versuchen die rund 50 Angestellten und Freiwilligen der Organisation marginalisierten Gruppen mithilfe von Trainingsprogrammen und Mikrokrediten die Teilhabe am sozialen und ökonomischen Leben zu ermöglichen. Frauen sollen Lesen und Schreiben beigebracht und über ihre Rechte aufgeklärt werden. Manchen soll ein Mikrokredit gewährleistet werden, mit welchem sie sich einen eigenen kleinen Laden einrichten und somit ein Stück weit selbstbestimmtes Leben leben können. Laut Direktor der Organisation Nady Kamel, legen er und sein Team besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit ihrer Projekte. In einem dieser Projekte bemühe sich das Team von NHASD in Kooperation mit dem Landwirtschaftsministerium und fünf weiteren NROs um den Ausbau ökologischer Landwirtschaft im Wadi al-Ğadida (das Neue Tal) 550 km südwestlich von Kairo. Kairo Kairo ist die mit rund 20 Millionen Einwohnern die größte Stadt der arabischen Welt und die zweitgrößte Afrikas. Die Angaben der Einwohnerzahlen schwanken zwischen 17 und 24 Millionen, da es in Ägypten keine Meldepflicht gibt und die Angaben lediglich ungenaue Hochrechnungen darstellen. Tatsächlich wachsen die Metropolen Kairo und Alexandria dramatisch. Die Landbevölkerung Ägyptens leidet unter Armut und Arbeitslosigkeit. 89 % der Bevölkerung ist zwischen 15 und 24, die Arbeitslosenrate liegt zwischen 13 und 14% (Statista 2014/ Index Mundi 2014). Junge Menschen sehen keine Lebensperspektive auf dem Land und ziehen in die Städte um dort ihr Glück zu versuchen. Jedoch sind die Arbeitsplätze nach der Revolution 2011 stetig zurückgegangen, vor allem der Tourismus leidet unter einer starken Rezession. Kairo steht vor einem großen Problem: Immer mehr Menschen drängen auf immer weniger Arbeitsplätze und Raum. Darüber hinaus ist ein öffentliches Verkehrssystem nahezu inexistent und die Straßen überquellt. Investitionen gehen allerdings nur in Luxusbauten und Siedlungen in den neuen Distrikten außerhalb Kairos. Kilometerlang sind die Straßen von informellen Bauten gesäumt. Meine Aufgaben Ich absolvierte mein Praktikum in der Hauptelle von NHASD in der Abteilung “Fundraising and Communication”. Dort arbeitete ich in einem Büro mit zwei Arbeitskolleginnen, Nourhan Elganzory und Sara Kamel, die beide als Fundraising and Communication Officer für die Organisation tätig sind. Deren Aufgabenbereich bestand darin, Kontakte mit anderen Organisationen aufzubauen und zu pflegen, Konzepte für Projekte zu entwerfen und Anträge für die Förderung solcher Projekte (Proposals) zu schreiben. Die ersten Tage war ich damit beschäftigt Unterlagen zu Projekten durchzulesen. Ich las Konzepte, Proposals, Budgetpläne und Emailkorrespondenzen. Somit verschaffte ich mir nicht nur einen genauen Eindruck von der Arbeit eines Fundraising and Communication Officers, sondern erfuhr auch mehr über die diversen Projekte, die NHASD in den letzten Jahren unternahm. Darunter waren die Einrichtung von Kindergärten für Kinder syrischer Flüchtlinge, diverse Weiterbildungskurse für Frauen und die Förderung ökologischer Landwirtschaft in New Valley. Kaum hatte ich alle Unterlagen studiert durfte ich auch schon einen Antrag auf Förderung für eines dieser Projekte verfassen. Es handelte sich um einen Antrag auf Förderung bei einer US-amerikanischen NRO, “One-Days-Wages”. Diese hatten bereits an einem ihnen zugesandten Konzepts Interesse gezeigt und forderten nun die detaillierte Beschreibung dieses Projekts. Die meisten Informationen fand ich in den Unterlagen, die mir bereits vorlagen, und wenn ich etwas nicht wusste, interviewte ich meine Kollegen und Kolleginnen. Es handelte sich um das Projekt “Employee Some to Feed Many” in welchem das Team von NHASD den Ausbau ökologischer Landwirtschaft in New Valley vorantreiben wollte. Ich beschrieb in diesem Antrag die Organisation, die Gegend in der das Projekt verwirklicht werden sollte, die Notwendigkeit und Nutzen des Projekts und die erwarteten Risiken sowie Ergebnisse (Anhang). Mit dieser Aufgabe war ich mehrere Tage beschäftigt, nicht zuletzt weil ich meist Kollegen und Kolleginnen aus verschiedenen Abteilungen aufsuchen musste um Informationen zu erhalten. Mein Bericht enthielt selbstverständlich Lücken, die am Ende von meiner Arbeitskollegin Sara Kamel gefüllt wurden. Meine nächste Aufgabe bestand darin ein Konzept für ein neues Projekt zu verfassen. Der Direktor der Organisation Nady Kamel, erzählte mir von seiner Idee die syrischen Flüchtlinge in Kairo mit mobiler sozialer sowie psychologischer Unterstützung zu versorgen. Dieses Projekt sollte in Zusammenarbeit mit UNICEF entstehen und ich sollte nun ein Konzept verfassen, welches schließlich UNICEF vorgelegt werden sollte. Ein Konzept unterscheidet sich von einem Proposal insofern, dass es kurz gefasst ist und die Idee überzeugend präsentiert wird. Die überzeugenden Argumente sind auch hier die ökonomischen: Kostenverminderung und Effizienz. So sollte ich in diesem Konzept die Partner von UNICEF überzeugen, dass es günstiger und effizienter sei, die Flüchtlinge mit mobilen Einheiten zu unterstützen, statt feste Hilfestellen in den jeweiligen Gebieten einzurichten. In der ersten Version meines Konzepts beschrieb ich die Lage der syrischen Flüchtlinge, welche zunehmend Anfeindungen und Diskriminierung ausgeliefert sind. Dabei erwähnte ich auch die Militärregierung Ägyptens und deren verschärften Visaregulierungen. Ich legte dem Direktor mein Konzept vor und dieser bat mich politische Aussagen zu entfernen. Diese würden zwar zutreffen, aber als NRO müsse man vorsichtig sein. In Ägypten überlebt eine NRO mit politischen Hintergründen nur schwer. Also strich ich, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl, alle Passagen mit konkreten Aussagen über die momentane Regierung. Der Direktor zeigte sich schließlich zufrieden mit der finalen Version meines Konzept und sendete es zu meiner Überraschung direkt an seine Kontaktperson von UNICEF weiter. Mit soviel Verantwortung hatte ich als Praktikantin nicht gerechnet. Anschließend arbeitete ich zusammen mit meiner Kollegin Sara Kamel an einem ausführlichen Antrag an „Brot für die Welt“. Hier bestand meine Aufgabe vor allem darin, Hintergrundrecherche zu betreiben, den Antrag Korrektur zu lesen und wenn nötig umzuformulieren. Bei dieser Arbeit erfuhr ich viel über Ägyptens Zahlen zu Bevölkerung, Wirtschaft, Wasserressourcen und Landwirtschaft. Die Statistiken unterscheiden sich allen Bereichen erheblich, und da Erhebungen in Ägypten unter strenger Kontrolle der Regierung stehen, halte ich die meisten Statistiken für unbrauchbar. Die Überarbeitung des Textes bedurfte viel Zeit und Geduld. Vor allem deshalb, da weder ich noch meine Kollegin Englisch als Muttersprache lernten. Es folgte eine ruhige Woche, in welcher ich kleine Hintergrundrecherchen zu möglichen Fördergeldern und Organisationen machte. Zum Beispiel welche Organisationen zusammenarbeiten, welche Schwerpunkte diese haben und wie hoch deren Fördergelder sind. In der letzten Woche durfte ich schließlich meine Kollegin Nourhan Elganzory bei einer „Field Visit“ begleiten. Wir besuchten das informelle Viertel „Batn al-Baraq“ (der Kuhmagen). Es ist eines der vielen informellen Vierteln in Kairo, welches mit rund 12.000 Einwohnern eher klein ist. Die meisten großen informellen Siedlungen bestehen aus roten mehrstöckigen Backsteinhäusern, die für den bloßen Betrachter genauso gut formelle Häuser sein könnten. Batn al-Baraq dagegen ist eine Siedlung, die aus Lehm, Wellblech und Stein erbaut wurde. Somit eine der ärmeren informellen Siedlungen, die eher den üblichen Vorstellung eines Armenviertels gleichen. Wasser und Strom ist vorhanden, aber die Häuser sind klein, meist nur an die zwei Zimmer für eine vierköpfige Familie. Die Menschen, die hier leben, arbeiten entweder als inoffizielle Recyceler¹ und Töpfer. Den meisten Bewohnern mangelt es allerdings an Arbeit und Einkommen. NHASD hat deswegen an Einzelpersonen dieses Viertels, vorwiegend Frauen, Mirkrokredite vergeben. Mit diesen Mirkrokrediten, nicht mehr als 50 bis 100 Euro, waren diese dann in der Lage einen kleinen Laden einzurichten, Ziegen zu kaufen, oder ein kleines Nähgeschäft zu eröffnen. Somit ist wenigstens der „minimale Lebensstandard“, Nahrung und Unterkunft, gesichert. Dies stellt allerdings keine Möglichkeit dar, der Armut zu entkommen. Die Kinder können nicht zur Schule geschickt werden, es gibt weder Krankenversicherung noch sonstige soziale Absicherungen. Rückblick In meinem Praktikum habe ich weitgehende Einblicke in die Arbeit einer NRO bekommen. Ich konnte nicht nur erfahren wie Organisationen aufgebaut und finanziert werden, sondern habe auch eine genaue Vorstellung von der alltäglichen Arbeit bekommen. Mir war zwar bewusst, dass auch NROs einen beträchtlichen Aufwand an administrativer Arbeit betreiben müssen, über das genaue Ausmaß war ich allerdings erstaunt. Mir erschien der administrative Aufwand und somit auch die Kosten, die dieser Bereich verschlang, immens. Um eine genaue Beurteilung abzugeben fehlt mir allerdings der Vergleich mit anderen NROs. Nach Angaben von NHASD gehen 12% des Jahresbudget in die Administration, tatsächlich verschlingt jede einzelne Projekt aber wiederum eigene administrative Kosten. Meine Arbeit selbst war anspruchsvoller als ich erwartet hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet eigene Proposals zu verfassen und Einblicke in die Finanzen und andere Unterlagen zu erhalten. Das Verfassen englischer Texte fiel mir anfangs nicht leicht und das selbstständige Einarbeiten in die Projekte anhand von Unterlagen, Beschreibungen, Projektplänen und Budgetaufstellungen verlangte Geduld und Konzentration. Falls ich wieder einmal in einer NRO oder Ähnlichem arbeiten würde, dann jedoch lieber direkt „im Feld“, diese Arbeit liegt mir näher. Dennoch möchte ich die Erfahrungen, die ich gemacht habe und die Dinge, die ich gelernt habe um keinen Preis missen.   ¹Die Müllsammler Kairos, die Zabalin, sind Kopten, die den Müll auf Kairos Straßen einsammeln und anschließend in ihren Vierteln trennen und anschließend Rohstoffe wie Plastik und Aluminium weiter verkaufen. Dieses System ist informell und funktioniert bemerkenswert gut.


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