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Ein halber Marokkaner
Abschlussbericht von Felix bei Social Voluntary Services in Marokko
Nun also ist es vorbei. Leider! Hinter mir liegen vier interessante und äußerst abwechslungsreiche marokkanische Monate. Nun also ist es Zeit zu resümieren, auch wenn es schwer fällt, alles Erlebte aus vier Monaten zusammenzufassen. Mindestens genauso schwer fällt es, alles hinter sich zu lassen. Vier Monate sind keine kurze Zeit. Mit am meisten fehlen wird mir meine Gastfamilie. Hier war ich für vier Monate zu Hause und immer wenn ich von Ausflügen zurück kam, konnte ich mich auch genau so dort fühlen. Und das, obwohl verglichen mit meinem bisherigem zu Hause, eigentlich alles anders war. Dafür wurde ich hier mit einer Gastfreundschaft aufgenommen, die ich so noch nie erlebt hatte. Ziemlich schnell war ich nichts anderes als ein besonderes Familienmitglied, welches auch genau so von allen behandelt wurde. Traditionelles marokkanisches Gewand: Die Djellaba Einen nicht viel kleineren Teil meiner Zeit in Marokko füllte die Arbeit in der "Ecole Essalah", einer kleinen privaten Vor- und Grundschule nur zwei Straßen von meinem zu Hause entfernt. Zu meinem Abschied wurde extra eine kleine Party veranstaltet mit allen Kolleginnen und Kollegen, frisch gepresstem Fruchtsaft und für mich gab es extra schokoladenfreien Kuchen. Sogar ein Abschlussgeschenk gab es: Ich bekam das traditionelle marokkanische Gewand, die Djellaba mit passenden Schuhen! Spätestens jetzt war ich ein richtiger halber Marokkaner. Vor allem die Kinder meiner Klasse schauten nicht schlecht, als sie mich in der traditionellen Kleidung ihrer Eltern sahen. Es war der letzte Tag vor den Winterferien und wir hatten fast das gesamte vergangene Halbjahr miteinander verbracht. Die letzten zwei Monate hatten wir uns dabei mit einem besonderen Projekt beschäftigt: Zusammen studierten wir einen "deutschen" Volkstanz ein. Hunderte Male probten wir zusammen die Choreografie, bis sie am Ende fast perfekt klappte. Von der Direktorin bekamen wir dafür sogar die Möglichkeit, bei einer Schneiderin Kleider für alle Kinder in Auftrag zu geben. Die Aufführung an meinem vorletzten Arbeitstag wurde ein voller Erfolg und die ganze Schule guckte zu. Die Kinder hatten viel Spaß beim Tanzen - nur zum Abschluss beim gefühlt hundertsten Gruppenfoto für Eltern und Lehrer (und mich) verloren einige die Geduld ;) Abschließend kann ich wohl sagen, dass ich die vergangenen vier Monate kein bisschen bereue. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nie in so kurzer Zeit so viel gelernt und erlebt habe, so viele neue Freunde getroffen habe und so viele verschiede Plätze und Menschen gesehen habe. Wenn ich könnte, würde ich die vier Monate nochmal wiederholen. Wiederkommen werde ich aber auf jeden Fall nach Marokko! :) Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.
JOIN OUR 2016 ’14km Film and Discussion Series’ TEAM!
YOU CAN JOIN THE 2016 '14km Film and Discussion Series' TEAM! - You are interested in North Africa and the Middle East? - You like to volunteer in a young team? - You enjoy to bring people with different cultural backgrounds together? - You are interested in film and documentaries? - You are good in organising? - You can help with project administration, public relations or simply support events? - You like to prepare social, political or cultural topics for our open audience discussions, moderate them, and invite speakers for this purpose? If you answered one or more questions positively, or if you are simply interested, please join our project startup meeting on Monday, 29 February 2016, at 7 pm (19:00), at Caffeteria Buchhhandlung 32, Tucholskystr.32, 10117 Berlin Mitte. 14km.org stands up for exchange and understanding between both neighbouring regions north and south of the Mediterranian Sea, in order to reduce the symbolic distance the Strait of Gibraltar (14km) sets. Since 2013 film and discussion events had been organised about current topics in North Africa or the Middle East. 14km Film and Discussion Series Feel free to contact us: film@14km.org Facebook Event
Kairo in Bewegung
Zwischenbericht von Johanna bei New Horizon
Johanna meldet sich aus ihrem Praktikum bei der New Horizon Association for Social Development in Kairo: Ich bin jetzt seit fast drei Wochen in Kairo und die Zeit verging bisher unglaublich schnell. Auch wenn ich recht viel unterwegs bin, habe ich das Gefühl, dass ich noch kaum etwas gesehen habe. Kairo ist einfach so groß! Alles ist immer in Bewegung, es ist laut, bunt und unübersichtlich. Am meisten genieße ich es, morgens im Taxi zur Arbeit zu sitzen, mit offenem Fenster, und am Nil entlang zu fahren. Oder mich in eines der vielen kleinen Cafés zu setzen, Tee zu trinken und die Leute zu beobachten. Irgendwie mag ich sogar den Geruch hier, eine Mischung aus Müll, Erde und Abgasen. Was mich aber sehr verwirrt und mir Schwierigkeiten bereitet, ist dazwischen abzuwägen, wie ich selbst Situationen erlebe und wie andere dieselben Situationen einschätzen. Ich fühle mich eigentlich sehr sicher hier, werde aber immer wieder aus diesem Gefühl herausgerissen, wenn mich andere davor warnen, mich auf die eine oder andere Weise zu verhalten. Ich bin gespannt, ob ich es in den nächsten drei Monaten noch schaffe, ein angemessenes Mittelmaß zu finden. *** Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.
“Ich bin so dankbar für diese Erfahrung”
Praktikumsbericht von Dayala bei CSM in Rabat
Bei der Arbeit mit den Mitarbeiterinnen Meine Zeit in Marokko ist wie im Fluge vergangen und ich wünschte, ich hätte noch länger bleiben können. Insgesamt war ich im Oktober und November 2015 sieben Wochen in Rabat, wo ich ein Praktikum/ Freiwilligendienst bei der NGO Chantiers Sociaux Marocains (CSM) gemacht habe. Wie ich schon in meinem Zwischenbericht nach der Hälfte der Zeit berichtet habe, habe ich im Centre Lalla Meriem gearbeitet, einer Pflegeeinrichtung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen, mit welchem CSM kooperiert. Von Anfang an war ich total begeistert von Rabat. Obwohl es die Hauptstadt Marokkos ist, ist die Stadt nicht besonders touristisch. Dabei ist sie so sehenswert! In der Medina (Altstadt) ist stets ein turbulentes Treiben, hier kann man die bestens Schnäppchen ergattern, in verwinkelten Gassen das authentischste marokkanische Essen finden (das hier zudem sehr preiswert ist) und seine Freunde innerhalb von ein paar Sekunden inmitten der Menschenmasse verlieren. Abgesehen von einer „Touri-Straße“, in der es die typischen marrokanischen Souvenirs zu kaufen gibt, trifft man hier wirklich keine Touristen. Mit einem Teil meiner Gastfamilie Gewohnt habe ich während meines Praktikums bei einer Gastfamilie in der Nachbarschaft Youssoufia, die etwas außerhalb liegt. Meine Gastfamilie war sehr nett und gastfreundlich. Meine Gastmutter hat die beste Tajine gekocht! Das marokkanische Essen ist wirklich super. Mein Zimmer habe ich mir mit einer anderen Freiwilligen aus Deutschland geteilt, mir der ich auch zusammen im Centre Lalla Meriem gearbeitet habe. Zur Arbeit sind wir immer in einem geteilten Taxi gefahren, so hat die Fahrt nur 5 Dirham (~50 Cent) pro Person gekostet. Unsere Arbeit war mitten im Zentrum im Stadtteil Hassan. Auf dem Weg von Youssoufia in die Innenstadt sind wir jeden Tag an der Stadtruine Chellah vorbei gefahren, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Rabat. Gegen Ende meines Aufenthalts habe ich es endlich geschafft, mir Chellah anzugucken. Chellah ist wirklich traumhaft, wie ein großer Park, zwischen den ganzen Ruinen wachsen bunte Blumen und Palmen und von überall hört man das Klappern der Störche, die hier überwintern. Ich habe noch nie so viele Störche auf einmal gesehen, auf fast jeder Ruine hatten Störche ihre großen Nester gebaut. In Chellah Die zweite Hälfte meines Aufenthaltes ging noch schneller vorbei als die erste. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man an einem Ort richtig angekommen ist – dass man kein Tourist (mehr) ist, sondern sich in der Stadt auskennt, einen richtigen Alltag hat, Fortschritte in der Sprache macht und Freunde gefunden hat. Auch auf der Arbeit konnte ich besser mithelfen, da ich die Abläufe, Mitarbeiterinnen und Kinder gut kennengelernt hatte. Ich habe die meiste Zeit auf der Station mit den Kleinsten gearbeitet (Neugeborene bis ca. 2 Jahre) und die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Babys, die gesund sind, werden alle adoptiert. Natürlich freut man sich immer sehr, wenn ein Kind wieder eine Familie bekommt, aber der Abschied fällt allen trotzdem immer schwer. Es ist schwierig ein Kind gehen zu lassen, wenn man es jeden Tag sieht und sich kümmert und vor allem weiß, dass man es wahrscheinlich nie wieder sehen wird. Ich bewundere die Mitarbeiterinnen im Centre echt für ihre Stärke. Babies, die eine Krankheit oder Behinderung haben, werden meistens nicht adoptiert und verbringen ihr ganzes Leben in der Einrichtung. Ich habe während meiner Arbeit im Centre Lalle Meriem sehr viel gelernt und an Erfahrung mitgenommen. Mit den Mitarbeiterinnen habe ich mich sehr gut verstanden. Mit den meisten habe ich immer auf Französisch gesprochen und dadurch auf jeden Fall auch mein Französisch verbessert. Mit einer Krankenschwester habe ich mich besonders gut verstanden. Sie konnte kein Französisch, aber wir konnten uns trotzdem immer irgendwie gut verständigen. Von ihr habe ich viel Darija (der marokkanische Arabischdialekt) gelernt. Da ich während meines Studiums Hocharabisch gelernt hatte, habe ich dies immer mit den Brocken Darija, die ich konnte, vermischt und wir haben auch viel über Gesten kommuniziert. Sie hat drei Töchter, die ungefähr in meinem Alter sind und hat mich auch ein paar Mal zu sich nach Hause eingeladen. Einmal hat CSM auch ein Malprojekt mit den Grundschulkindern im Centre Lalla Meriem organisiert. Circa 10 Mitarbeiter und Freiwillige von CSM kamen dazu auch in den Centre und wir haben die Hauswände und die Mauer im Eingangsbereich des Geländes bemalt. Das hat nicht nur den Kindern, sondern auch uns allen sehr viel Spaß bereitet und ich habe mein Bestes getan, die Wünsche der Kids (u.a. Sponge Bob und Mickey Mouse umzusetzen). Am Strand mit meinen Gastschwestern und der anderen deutschen Freiwilligen In meiner Freizeit habe ich viel mit meinen neuen marokkanischen Freunden oder den Mitarbeitern von CSM unternommen. Wir waren in Cafés, am Strand (spazieren, zum Baden war es leider zu kalt, als ich da war) oder haben zusammen gekocht. Viele meiner Freunde konnten sehr gut Englisch. Dies hat den Nachteil, dass man natürlich weniger Fortschritte im Marokkanischen macht, aber den Vorteil, dass man tiefere Gespräche führen kann. Mit einer Freundin habe ich aber immer Französisch geredet, da sie meinte, dass ihr Englisch nicht gut wäre. Obwohl mein Französisch auch nicht gut ist, konnten wir uns immer unterhalten und ich habe durch sie auch gute Fortschritte im Französischen gemacht. Der Abschied viel mir sehr schwer, da ich so viele tolle Menschen kennengelernt habe und gerade erst richtig angekommen war. Ich stehe aber immer noch in gutem Kontakt mit meinen Freunden und hoffe, sie dieses Jahr nochmal besuchen zu können! Vielen Dank 14 km e.V. für die Vermittlung dieses tollen Aufenthaltes! Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.
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Zwischenbericht von Lisa bei der High Atlas Foundation in Marrakesh
Seit Anfang Januar bin ich bei der High Atlas Foundation (HAF) in Marrakesch als Praktikantin im Social Media Bereich der NGO. Die Mission der High Atlas Foundation ist:”(…) to catalyze grassroots development in disadvantaged and vulnerable communities in Morocco.” Meine Aufgabe ist die Vermittlung der Arbeit der Organisation an die Öffentlichkeit. Dafür verwende ich Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook, Emailkampagnen und die Homepage der Organisation. Wir sind ein internationales Team hier im Büro und bringen so verschiedene Perspektiven zusammen. Einige Frauen des Projekts in Ourika habe ich bei einem Training über das Pflanzen von Mandelbäumen kennenlernen dürfen. HAF hat das Ziel, die Selbständigkeit der Frauen zu fördern und dabei nachhaltige Landwirtschaft zu implementieren und in Marokko zu verbreiten. Die Frauen sind sehr herzlich und warm zu mir gewesen und es ist spannend zu sehen wie die Projekte umgesetzt werden. Die Gesichter hinter der Arbeit zu sehen motiviert mich unglaublich. Ich fühle mich sehr wohl in Marokko und bin gespannt, welche neuen Eindrücke ich noch bis April von der Arbeit und dem Land bekomme. Ich bin dem Verein 14 km e.V. sehr dankbar für die gute und unkomplizierte Vermittlung zur HAF.