Yearly Archives: 2014
Kurzfristig: Praktikumsplatz bei 14km e.V. (Berlin) vom 4. August bis 30. September 2014
Ab 4. August ist im Berliner Büro von 14km e.V. wieder ein Praktikumsplatz frei (bis mind. 30. September oder länger). Es handelt sich um ein Teilzeitpraktikum, die wöchentlichen Arbeitszeiten sind Montag bis Mittwoch von 10-18 Uhr. Das Praktikum ist unvergütet. Die Aufgaben des Praktikanten/der Praktikantin werden voraussichtlich bestehen in: - Mitarbeit bei der Vorbereitung und Organisation eines oder mehrerer internationaler Austauschprojekte - Recherche und Pflege internationaler Kontakte - Einrichtung und Pflege einer neuen Kontaktdatenbank - Unterstützung bei PR-Aktivitäten - kreative Text- und Foto-Arbeit an der Webseite - Mitarbeit an der Konzeption zukünftiger Projekte - auch die Konzeption einer eigenen Projektidee ist möglich. Wer Interesse hat, möge sich bitte mit einem Lebenslauf und kurzem Motivationsschreiben an Anja Gebel unter info@14km.org wenden. Wir freuen uns auf deine Bewerbung bis zum 7. Juli!
Friedenstauben, Blumenwerfer und Nofretete mit Gasmaske – ein 14km Street-Art-Workshop
Am letzten Juni-Wochenende 2014 veranstaltete 14km einen Street-Art-Workshop mit dem Titel “Gegen Ausgrenzung! Mit Street Art Mauern überwinden und Brücken bauen“. Der Workshop fand statt in Kooperation mit dem ägyptischen El Takeiba Centre for Artistic and Cultural Development und dem Jugendclub Feuerwache sowie dem YAAM (beide Friedrichshain) und hatte zum Ziel, den jungen Teilnehmenden (im Alter von 13-17 Jahren) einen modernen und künstlerischen Weg zu zeigen, um gegen Umstände und Gegebenheiten zu protestieren, die sie ablehnen, und sich für Veränderung stark zu machen. Gleichzeitig sollten die Teilnehmenden etwas über die Rolle von Street-Art als politischem Instrument in den Arabellionen erfahren. Der erste Workshop-Tag begann am Jugendclub Feuerwache mit einer Einführung über Graffiti und seiner Rolle in den arabischen Protestbewegungen, mit Beispielen von bekannten Graffitibildern und Stencils aus Ägypten und Tunesien (Klicke hier für das Handout). Anschließend zeigte der professionelle Graffiti-Sprayer Pjotr Obuchoff den Jugendlichen, wie man einen eigenen Stencil kreiert, der dann auch gleich auf Holzplatten ausprobiert werden konnte. Die Teilnehmer/innen arbeiteten Seite an Seite und hatten viel Spaß mit dem multikulturellen 14km-Team, bestehend aus Menschen aus Frankreich, Ägypten, Großbritannien und Deutschland, und Ahmed Hassen vom El Takeiba Center in Kairo (Ägypten), der gerade im Rahmen eines Anna Lindh Austausch-Stipendiums bei 14km zu Besuch ist. Wir beendeten den Abend mit einem schönen open-air-Grillfest vor dem Jugendclub. Der zweite Tag begann mit einem Spaziergang an der Berliner Mauer, wo sich die jungen Teilnehmenden mit einem „Mauer-Quiz“ dem berühmten Symbol für die deutsche Teilung und den darauf befindlichen Graffitis auf spielerische Weise näherten. Danach waren alle bereit, ihre Stencils fertigzustellen und mit dem Sprayen loszulegen, und wir hatten das Glück, einen „autorisierten Graffitibereich“ in Form einer Mauer für den Workshop zur Verfügung zu haben – dank der Großzügigkeit des Beachclubs YAAM, der sich in der Nähe der East Side Gallery befindet. Dort sprühten dann alle ihre Stencils und Tags und sogar einige „Styles“ (Graffiti-Schriftzüge), und nicht wenige waren positiv überrascht von der effektiven Stencil-Technik, die selbst die eher Untalentierten unter uns sehr schnell zur Erschaffung beeindruckender künstlerischer Werke befähigte. Somit endete der Tag mit einem äußerst farbenfrohen Ergebnis und vielen glücklichen Gesichtern, und einem 14km-Team, das stolz ist, sowohl die künstlerischen als auch die interkulturellen Ziele des Workshops erreicht zu haben. Weitere Fotos sind auf unserer Facebook-Seite zu finden. Dies ist ein Projekt des Lokalen Aktionsplans Friedrichshain-Kreuzberg
Tunesien – Ein Land auf der Suche nach seiner Identität
Mit dem Dokumentarfilm “Voices after Revolution” (Stimmen nach der Revolution) von Gisela Baumgratz, Alex Gangl und Nicolas Rolke fand am 25. Juni 2014 im Zille-Haus in Berlin-Moabit der vorläufige Abschluss der Arabischen Film- und Diskussionsreihe von 14km statt. Thema des Films war die politischen Lage in Tunesien unmittelbar nach den Umbrüchen 2011. Auf dem anschließenden Podiumsgespräch gab Amina Gharbi vom Verein zur Förderung der Demokratie in Tunesien den Impuls zu einer lebhaften Publikumsdiskussion. Der Film “Voices after Revolution” porträtiert die nach dem Sturz der Diktatur und den ersten freien Wahlen in Tunesien entfachten politischen Debatten aus der Sicht von tunesischen Menschenrechtsaktivist/innen. Zu Beginn thematisiert der Film die im Rahmen des Verfassungsgebungsprozesses entfachten Streitfragen, wie die Verankerung der Scharia in der Verfassung oder die Rolle der Frau in der tunesischen Gesellschaft. Das Ringen um den Erhalt der Frauenrechte aus dem Jahr 1956, die von islamistischen Kräften am liebsten durch religiöse Bevormundung ersetzt worden wäre, wird als Beispiel angeführt. In diesem Zusammenhang wird auch das Problem der während Ben Alis Herrschaft im Gefängnis radikalisierten und nun gewaltbereiten Salafisten angesprochen. Die für den Film interviewten Aktivist/innen kritisieren die Ziele und Methoden der islamistisch geprägten Regierungspartei Ennahda (2012), die die Wahl mit Propaganda, unrealistischen Versprechungen, der Instrumentalisierung von Religion und mit der nicht eingehaltenen Zusage, die Freiheitsrechte erhalten zu wollen, gewonnen habe. Kurz angerissen werden dabei Themen wie die Verhinderung der Vergangenheitsbewältigung von Anhängern des geflohenen Ex-Präsidenten Ben Ali und die Grundfrage, ob der Islam Lösungen für die ökonomischen Herausforderungen des Landes biete. Insgesamt wurde das Bild eines Landes gezeichnet, dessen politische Öffentlichkeit von einer kaum zu versöhnenden Gegenüberstellung von islamistisch und liberal orientierten Kräften geprägt ist. Im Anschluss erzählte die in Deutschland geborene, in Tunesien aufgewachsene und seit längerer Zeit wieder in Deutschland lebende Amina Gharbi beim Podiumsgespräch, wie sie die Umbrüche in Tunesien und die daraus resultierenden Debatten wahrnahm. Außerdem stellte sie die Tätigkeiten des 2011 gegründeten Vereins zur Förderung der Demokratie in Tunesien vor, der sich unter anderem mit der Frage der Vergangenheitsbewältigung beschäftigt. Einen festen Platz auf der diesjährigen Agenda des Vereins hätten die anstehenden Wahlen in Tunesien. Abschließend stellte sie ihren Eindruck zur Debatte, dass die jungen Tunesier/innen, die ursprünglich die Revolution entfacht hatten, mittlerweile erschöpft wirken. Zumindest auf die im Publikum anwesenden Tunesier/innen traf das nicht zu. Vielmehr begann eine angeregte und sehr sachliche Diskussion über den Film, bei der fast alle Teilnehmer/innen die überzeichnete Gegenüberstellung von “guten Liberalen“ und “bösen Islamisten“ kritisierten, da sie der komplexen Meinungslandschaft Tunesiens nicht gerecht werde. Der Film gebe den islamisch geprägten Parteien keine Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Selbst wenn es einem schwer falle, müsse man als Tunesier/in akzeptieren, dass ein Teil der tunesischen Gesellschaft islamistische Positionen beziehe. Auf absehbare Zeit werde dieser Teil politisch präsent bleiben und dürfe deshalb bei einer ehrlichen Auseinandersetzung um die Zukunft Tunesiens nicht ausgeschlossen werden, ohne dass die Fehler der Ben-Ali-Zeit wiederholt würden. Außerdem gehöre die Religion nicht nur den Islamisten, sondern auch den anderen politischen Lagern. Der politische Islam sei ein Teil Tunesiens. Angemerkt wurde zudem, dass nicht der Islamismus das größte Problem Tunesiens sei, sondern die Frage nach der Identität. Tunesien mit seiner dreitausendjährigen Geschichte befände sich in einem Aushandlungsprozess um seine Identität. Die Menschen des Landes müssten als Berber, als Araber, als Muslime, als Tunesier, als Mann, als Frau, usw. bestimmen, was sie eigentlich sein wollen. In den letzten Jahrhunderten war dies von Kolonialmächten sowie – im Anschluss daran – unter zwei Diktaturen “von oben” vorgegeben worden. Seit der Revolution sei zum ersten Mal seit Langem auch der tunesischen Zivilgesellschaft die Möglichkeit gegeben, sich an dieser grundlegenden Debatte beteiligen zu können. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Andreas Fricke (14km e.V.). Fotografie durch Joe Kaldas, Text Steffen Benzler (14km e.V.). Bei der Organisation halfen Mai Micklisch, Shaza Nady und Anja Gebel (alle 14km e.V.), sowie das Team des Zille-Hauses. Das Restaurant Karthago in Charlottenburg sponsorte tunesische Leckereien. Der Jugendbereich des Zille-Hauses wird getragen vom Evangelischen Klubheim. Wir bedanken uns bei allen Gästen für ihr Kommen! Weitere Informationen zur Lage in Tunesien finden Sie hier: Bertelsmann-Stiftung SWP Blog von Zeineb Ben Othman In regelmäßigen Abständen zeigen wir Filme, die sich mit verschiedenen arabischen Ländern beschäftigen und diskutieren anschließend mit Gästen aus Moabit sowie mit Länder-Expert/innen über die Filme und die aktuelle soziale und politische Situation im jeweiligen Land. Das Projekt wird im Rahmen des Quartiersmanagements Moabit-Ost aus Mitteln des Programms Soziale Stadt (EU, Bund und Land Berlin) gefördert.
Fachtagung “Flucht // Migration // Entwicklung – Facetten der Migration zwischen Nordafrika und Europa”, 11.- 12. Juli 2014, Berlin
14km e.V. und die DAFG - Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. laden herzlich ein zu einer Fachtagung zum Thema “Flucht // Migration // Entwicklung - Facetten der Migration zwischen Nordafrika und Europa”, 11.- 12. Juli 2014, Friedrichstr. 185 (Kontorhaus, Haus E, 7. Etage), 10117 Berlin Das Thema Migration im euromediterranen Raum ist unmittelbar mit den Umbrüchen in den Ländern Nordafrikas verbunden und nimmt dabei eine höchst komplexe und kontroverse Rolle ein. Auch in Nordafrika, das eine wichtige Transitregion auf dem Weg nach Europa darstellt, werden Migration und Transitmigration problematisiert. 14km will in Kooperation mit der DAFG auf einer Fachkonferenz die vielschichtigen Hintergründe in den Herkunftsländern und die dortige Migrationssituation thematisieren, sowie die durch Migration geschaffenen sozialen Netzwerke zwischen und innerhalb des afrikanischen und europäischen Kontinents und das darin liegende Potenzial diskutieren. Die zweitägige Fachtagung ist partizipativ und niedrigschwellig angelegt und richtet sich grundsätzlich an Menschen, die sich für die Thematik interessieren und sich ein differenzierteres Bild machen möchten. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung insbesondere Diasporaorganisationen eine Plattform, aber auch anderen Vereinen, die sich für Flüchtlinge oder interkulturellen Austausch zwischen Nordafrika und Europa einsetzen. Sie bekommen hier die Gelegenheit, eigene Projekte vorzustellen, Ideen auszutauschen, sich untereinander zu vernetzen und Partner für neue Initiativen zu finden. Den geplanten Ablauf der Fachtagung, die Anmeldeformalitäten sowie das vorläufige Programm finden Sie unter: http://14km.org/?p=2605 Der Fachtag wird gefördert aus Mitteln der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin. 14km Flyer Fachtagung Migration Download zum Verteilen! Vorläufiges Programm Photo credits: “Estrecho de Gibraltar” CC-by-Gaspar Serrano-NC-ND-2.0
Arab-German “Jour Fixe” for Young Academics – Workshop: Building an NGO
“Workshop: Building an NGO” on Monday, June 30th 2014 at 7:30pm, DAFG head office, Friedrichstr. 185 (Kontorhaus, House E, 7th Floor, Berlin) We cordially invite you to participate in the workshop "Building an NGO" at the 2nd meeting of the Arab-German "Jour Fixe" for Young Academics organised by the German-Arab Friendship Association (DAFG). Dr. Anja Gebel and Helena Burgrova of 14km e.V. will share their knowledge about how to build an NGO. Both speakers are committed to the non-profit NGO since its early days, having defined its strategy, built up organisational structures, and promoted the construction of an international network to help realise co-operations and equal partnerships between North Africa/the Middle East and Europe. They have also shaped the development of the NGO's main areas of work, such as the International Volunteer Programme that encourages the exchange between Europe and North Africa/the Middle East, and or the monthly Arab Film and Discussion Series. The workshop will give insights in defining an organisation's purpose and structure, project development and event organisation, volunteer recruitment, and PR work. But most importantly, we want to take time to brainstorm, share experiences, and to work on concrete NGO ideas together with the participants of the Jour Fixe. We would be happy to meet you at the event and have you share your thoughts and ideas with us. 14km's work is mainly based on voluntary work and new faces are always welcome! The Jour Fixe is open for English-speaking students of all disciplines and universities. The event will take place in English. It starts at 19:30 and ends with a joint "Iftar" (Muslim fast-breaking dinner after sunset during Ramadan). For registration please send an e-mail to DAFG e.V.: David Kordon Desk Officer Culture, Education and Science E-Mail: david.kordon@dafg.eu Phone: +49 (0)30 2064 94 13 Fax: +49 (0)30 2064 88 89 WorkshopFlyer download and share! Facebook-Group Report about the workshop