Author Archives: Susanne Kappe

„Ich bin so dankbar für diese Erfahrung“

Praktikumsbericht von Dayala bei CSM in Rabat

Bei der Arbeit mit den Mitarbeiterinnen Meine Zeit in Marokko ist wie im Fluge vergangen und ich wünschte, ich hätte noch länger bleiben können. Insgesamt war ich im Oktober und November 2015 sieben Wochen in Rabat, wo ich ein Praktikum/ Freiwilligendienst bei der NGO Chantiers Sociaux Marocains (CSM) gemacht habe. Wie ich schon in meinem Zwischenbericht nach der Hälfte der Zeit berichtet habe, habe ich im Centre Lalla Meriem gearbeitet, einer Pflegeeinrichtung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen, mit welchem CSM kooperiert. Von Anfang an war ich total begeistert von Rabat. Obwohl es die Hauptstadt Marokkos ist, ist die Stadt nicht besonders touristisch. Dabei ist sie so sehenswert! In der Medina (Altstadt) ist stets ein turbulentes Treiben, hier kann man die bestens Schnäppchen ergattern, in verwinkelten Gassen das authentischste marokkanische Essen finden (das hier zudem sehr preiswert ist) und seine Freunde innerhalb von ein paar Sekunden inmitten der Menschenmasse verlieren. Abgesehen von einer „Touri-Straße“, in der es die typischen marrokanischen Souvenirs zu kaufen gibt, trifft man hier wirklich keine Touristen. Mit einem Teil meiner Gastfamilie Gewohnt habe ich während meines Praktikums bei einer Gastfamilie in der Nachbarschaft Youssoufia, die etwas außerhalb liegt. Meine Gastfamilie war sehr nett und gastfreundlich. Meine Gastmutter hat die beste Tajine gekocht! Das marokkanische Essen ist wirklich super. Mein Zimmer habe ich mir mit einer anderen Freiwilligen aus Deutschland geteilt, mir der ich auch zusammen im Centre Lalla Meriem gearbeitet habe. Zur Arbeit sind wir immer in einem geteilten Taxi gefahren, so hat die Fahrt nur 5 Dirham (~50 Cent) pro Person gekostet. Unsere Arbeit war mitten im Zentrum im Stadtteil Hassan. Auf dem Weg von Youssoufia in die Innenstadt sind wir jeden Tag an der Stadtruine Chellah vorbei gefahren, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Rabat. Gegen Ende meines Aufenthalts habe ich es endlich geschafft, mir Chellah anzugucken. Chellah ist wirklich traumhaft, wie ein großer Park, zwischen den ganzen Ruinen wachsen bunte Blumen und Palmen und von überall hört man das Klappern der Störche, die hier überwintern. Ich habe noch nie so viele Störche auf einmal gesehen, auf fast jeder Ruine hatten Störche ihre großen Nester gebaut. In Chellah Die zweite Hälfte meines Aufenthaltes ging noch schneller vorbei als die erste. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man an einem Ort richtig angekommen ist – dass man kein Tourist (mehr) ist, sondern sich in der Stadt auskennt, einen richtigen Alltag hat, Fortschritte in der Sprache macht und Freunde gefunden hat. Auch auf der Arbeit konnte ich besser mithelfen, da ich die Abläufe, Mitarbeiterinnen und Kinder gut kennengelernt hatte. Ich habe die meiste Zeit auf der Station mit den Kleinsten gearbeitet (Neugeborene bis ca. 2 Jahre) und die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Babys, die gesund sind, werden alle adoptiert. Natürlich freut man sich immer sehr, wenn ein Kind wieder eine Familie bekommt, aber der Abschied fällt allen trotzdem immer schwer. Es ist schwierig ein Kind gehen zu lassen, wenn man es jeden Tag sieht und sich kümmert und vor allem weiß, dass man es wahrscheinlich nie wieder sehen wird. Ich bewundere die Mitarbeiterinnen im Centre echt für ihre Stärke. Babies, die eine Krankheit oder Behinderung haben, werden meistens nicht adoptiert und verbringen ihr ganzes Leben in der Einrichtung. Ich habe während meiner Arbeit im Centre Lalle Meriem sehr viel gelernt und an Erfahrung mitgenommen. Mit den Mitarbeiterinnen habe ich mich sehr gut verstanden. Mit den meisten habe ich immer auf Französisch gesprochen und dadurch auf jeden Fall auch mein Französisch verbessert. Mit einer Krankenschwester habe ich mich besonders gut verstanden. Sie konnte kein Französisch, aber wir konnten uns trotzdem immer irgendwie gut verständigen. Von ihr habe ich viel Darija (der marokkanische Arabischdialekt) gelernt. Da ich während meines Studiums Hocharabisch gelernt hatte, habe ich dies immer mit den Brocken Darija, die ich konnte, vermischt und wir haben auch viel über Gesten kommuniziert. Sie hat drei Töchter, die ungefähr in meinem Alter sind und hat mich auch ein paar Mal zu sich nach Hause eingeladen. Einmal hat CSM auch ein Malprojekt mit den Grundschulkindern im Centre Lalla Meriem organisiert. Circa 10 Mitarbeiter und Freiwillige von CSM kamen dazu auch in den Centre und wir haben die Hauswände und die Mauer im Eingangsbereich des Geländes bemalt. Das hat nicht nur den Kindern, sondern auch uns allen sehr viel Spaß bereitet und ich habe mein Bestes getan, die Wünsche der Kids (u.a. Sponge Bob und Mickey Mouse umzusetzen). Am Strand mit meinen Gastschwestern und der anderen deutschen Freiwilligen In meiner Freizeit habe ich viel mit meinen neuen marokkanischen Freunden oder den Mitarbeitern von CSM unternommen. Wir waren in Cafés, am Strand (spazieren, zum Baden war es leider zu kalt, als ich da war) oder haben zusammen gekocht. Viele meiner Freunde konnten sehr gut Englisch. Dies hat den Nachteil, dass man natürlich weniger Fortschritte im Marokkanischen macht, aber den Vorteil, dass man tiefere Gespräche führen kann. Mit einer Freundin habe ich aber immer Französisch geredet, da sie meinte, dass ihr Englisch nicht gut wäre. Obwohl mein Französisch auch nicht gut ist, konnten wir uns immer unterhalten und ich habe durch sie auch gute Fortschritte im Französischen gemacht. Der Abschied viel mir sehr schwer, da ich so viele tolle Menschen kennengelernt habe und gerade erst richtig angekommen war. Ich stehe aber immer noch in gutem Kontakt mit meinen Freunden und hoffe, sie dieses Jahr nochmal besuchen zu können! Vielen Dank 14 km e.V. für die Vermittlung dieses tollen Aufenthaltes! Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.


Twittern für nachhaltige Entwicklung

Zwischenbericht von Lisa bei der High Atlas Foundation in Marrakesh

Seit Anfang Januar bin ich bei der High Atlas Foundation (HAF) in Marrakesch als Praktikantin im Social Media Bereich der NGO. Die Mission der High Atlas Foundation ist:”(…) to catalyze grassroots development in disadvantaged and vulnerable communities in Morocco.” Meine Aufgabe ist die Vermittlung der Arbeit der Organisation an die Öffentlichkeit. Dafür verwende ich Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook, Emailkampagnen und die Homepage der Organisation. Wir sind ein internationales Team hier im Büro und bringen so verschiedene Perspektiven zusammen. Einige Frauen des Projekts in Ourika habe ich bei einem Training über das Pflanzen von Mandelbäumen kennenlernen dürfen. HAF hat das Ziel, die Selbständigkeit der Frauen zu fördern und dabei nachhaltige Landwirtschaft zu implementieren und in Marokko zu verbreiten. Die Frauen sind sehr herzlich und warm zu mir gewesen und es ist spannend zu sehen wie die Projekte umgesetzt werden. Die Gesichter hinter der Arbeit zu sehen motiviert mich unglaublich. Ich fühle mich sehr wohl in Marokko und bin gespannt, welche neuen Eindrücke ich noch bis April von der Arbeit und dem Land bekomme. Ich bin dem Verein 14 km e.V. sehr dankbar für die gute und unkomplizierte Vermittlung zur HAF.


„14 km e.V. war ein wichtiger Weichensteller“

Abschlussbericht von Michael bei SMEX in Beirut

2015 absolvierte ich ein 6-monatiges Praktikum bei der libanesischen NGO SMEX (Social Media Exchange). Die Zeit war reich an Erfahrungen sowohl in persönlicher als auch beruflicher Hinsicht. SMEX ist eine kleine Organisation die sich für digital rights in der arabischen Region einsetzt, also Menschenrechten, die auf das Internet bezogen werden. Ich lernte viel was dem Alltag einer kleinen lokalen NGO angeht – von Projektanträgen über digitale Techniken zur Visualisierung von Daten bis hin zur Konzipierung von Online-Trainingseinheiten für AktivistInnen und JournalistInnen. Meine Chefs waren unkompliziert und nahmen sich meist auch Zeit für mich und ihnen war es wichtig, dass sowohl mir als auch ihnen mein Aufenthalt etwas brachte. Sie unterstützten mich zusätzlich mit einem kleinen Taschengeld, was es erst ermöglichte, dass ich solange bleiben konnte. Als ich bei meiner Suche für ein Praktikum bei einer politischen Organisation im arabischen Raum auf die Homepage von 14 km e.V. stoß, war ich sehr glücklich endlich eine größere Auswahl von verschiedenen Organisationen auf einer Seite gefunden zu haben. Es ist schwierig von außen und ohne Kontakte vor Ort an solche Organisationen zu kommen. Schnell war mir klar, dass für mich SMEX ein idealer Partner sein würde, der mir Erfahrungen bieten kann und ich ihm gleichzeitig auch mit meinem Wissen und Fähigkeiten zur Seite stehen kann. Nach einem Vorstellungsgespräch bei 14 km e.V. wurde dann der Kontakt mit der Organisation vor Ort ziemlich unkompliziert hergestellt. Als ich dann fünf Monate später auch endlich im Libanon eintraf, war ich sehr glücklich um meine Entscheidung und blieb das auch für die Dauer meines Aufenthaltes. Nicht nur die Arbeit, sondern auch das Land und Beirut haben es mir sehr angetan und mir leicht gemacht mich gut einzufinden. Gerade für politisch interessierte Menschen bietet das Land sehr viel und manch einer behauptet auch, dass der Libanon ein guter Einstieg in die Region ist (wenn auch nicht ein gutes Land um die Sprache zu lernen). Es macht auf alle Fälle viel Spaß das Land kennenzulernen, ob es nun die Berge, das Meer oder die Bekkaa-Ebene sind – für jeden ist einiges dabei. Viele Freunde und Kontakte habe ich gefunden und bin auch weiterhin in Kontakt mit ihnen. 14 km e.V. war für mein Vorhaben ein wichtiger Weichensteller, der meinen „Besuch” vor Ort auf jeden Fall viel wahrscheinlicher gemacht hat. Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.


Sprachen lehren, Welten eröffnen

Zwischenbericht von Felix bei Social Voluntary Services in Casablanca

"Good morning Feliiiiix" - sobald ich es 20-mal gehört habe, weiß ich mit Sicherheit, dass mein Arbeitstag nun startet.  Um 08:30 Uhr beginne ich, Felix (18) aus Brandenburg, an der "Ecole ESSALAH privée" in Casablanca den Unterricht, zusammen mit meiner marokkanischen Kollegin Fatima.  3 Stunden Unterrichtszeit haben wir jeden Vormittag, um die 5jährigen der "Grand Section de la Maternelle" auf die kommenden Jahre in der Schule vorzubereiten. Fatima ist Französischlehrerin und damit steht auch fest, welche Sprache im Klassenraum gesprochen wird.  Französisch ist die erste Fremdsprache für die Kinder und extrem wichtig für eine erfolgreiche Zukunft in Marokko.  Da zu Hause arabisch gesprochen wird, schicken die Eltern ihre Kinder in die Vorschule, um ihnen den Einstieg in die Schule später so einfach wie nur möglich zu machen. So üben wir jeden Morgen alles, was wichtig ist - die Zahlen, das Schreiben der lateinischen Buchstaben, die Farben, kurze Dialoge und jede Menge Substantive.  Eine ganze Menge für 5jährige, aber jeder erfolgreiche Satz zu uns Lehrern oder den anderen Kindern macht Spaß.  Dass Französisch wichtig ist merkt man schnell - da ich kein Arabisch spreche, bleibt den Kindern auch gar nichts anderes übrig, als sich auszuprobieren. Doch seit vier Wochen haben Sie noch eine weitere Option: Neben dem Französischunterricht bekomme ich jeden Tag 30 Minuten für Englischunterricht.  Für jeden, der davon träumt die Welt zu entdecken, absolut notwendig! Und so versuche ich jeden Tag 20 Fünfjährigen durch gemeinsames Wiederholen, singen von Liedern und Ratespielen die englische Sprache nahe zu bringen. Wohnen tue ich in Sbata, einem noch sehr traditionell geprägtem Viertel der Acht-Millionenstadt Casablanca.  Für mich Europäer ist das öffentliche Leben hier ein einziges Chaos, doch wie mein 19-jähriger Gastbruder lieben die meisten Einwohner ihre Stadt.  Und auch mir gefallen die verrückten Leute in den kleinen Gassen und auf dem riesigen Markt vor meiner Haustür mehr und mehr.  Und falls doch mal alles zu viel wird, bleibt auch immer noch das Wochenende, an dem ich stets durch das Land reise.  In den ersten Wochen noch stark unterstützt von meiner Aufnahmeorganisation SVS, fühle ich mich mittlerweile in der Lage, auch alleine zu reisen.  Mit meinem noch ausbaufähigen Französisch ist jedes Wochenende ein Abenteuer - Spaß macht es aber immer :)


„Die Zeit vergeht wie im Fluge“

Zwischenbericht von Dayala bei CSM

Seit dem 12. Oktober bin ich nun in Rabat, wo ich für anderthalb Monate in einem Projekt der NGO Chantiers Sociaux Marocains (CSM) arbeite. CSM ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Rabat, die verschiedene Projekte in ganz Marokko organisiert beziehungsweise Freiwillige in bestehende Projekte vermittelt, so wie es bei mir der Fall ist. Ich arbeite hier für sieben Wochen im Centre Lalla Meriem, einem Heim für Kinder- und Jugendliche mit und ohne Behinderungen. Mit den anderen marokkanischen Praktikantinen Die meiste Zeit arbeite ich auf der Station mit den Allerkleinsten, den Babys bis circa 2 Jahre. Der Jüngste war zu Beginn meiner Arbeit erst zwei Wochen alt! Die Pflegekräfte sind alle sehr freundlich und die Atmosphäre ist sehr angenehm. Mein Arbeitsalltag besteht meistens aus Flasche geben, wickeln, kuscheln, spielen, ... bei knapp 20 Babys gibt es immer was zu tun. Neben den festen Pflegekräften und Ärztinnen arbeiten dort auch noch andere Praktikantinnen und Freiwillige, die meisten aus Marokko. Neben der Arbeit im Centre Lalla Meriem bin ich häufig im Büro von CSM, das - genauso wie der Centre - sehr zentral in Rabat gelegen ist. Centre Lalla Meriem Die Mitarbeiter sind alle sehr nett und ich habe von ihnen schon viel über die marokkanische Kultur lernen können. Manche der Mitarbeiter wohnen auch im Büro und von daher ist das Büro ein beliebter Treffpunkt für Gemeinschaftsaktionen. Häufig wird zusammen gekocht und gegessen - meistens Tajine, das marokkanische Nationalgericht. Neben mir sind zur Zeit auch noch weitere Freiwillige aus Frankreich, Italien und Deutschland da und eine spanische Mitarbeiterin, die nach einem Freiwilligendienst mit CSM nun fest für die Organisation arbeitet. Manche bleiben so wie ich nur ein paar Monate in Marokko, andere ein ganzes Jahr. Vor zwei Wochen sind wir alle gemeinsam übers Wochenende in den Norden Marokkos verreist - nach Chefchaouen, Tetouan und Fnideq. Im Kandora - das marokkanische Gewand für Zuhause Gemeinsam mit einer anderen deutschen Freiwilligen wohne ich in einer Gastfamilie in der Nachbarschaft Youssoufia. Die Gastfamilie ist sehr lieb und ich fühle mich sehr wohl. Mit dem Petit oder Grand Taxi ist man jederzeit auch schnell in der Innenstadt. Die Taxis fahren von den Taxistationen aus feste Strecken in die anderen Teile von Rabat und funktionieren wie eine Art Shuttlebus - eine Fahrt kostet im geteilten Taxi 5 Dirham (~50 Cent). Die blauen Petit Taxis nehmen im Shuttleverkehr immer drei Fahrgäste mit und sind deshalb wesentlich komfortabler, allerdings fahren sie weniger Strecken ab. Die weißen Grand Taxis, die zwar so heißen, aber eigentlich kaum größer sind, nehmen dafür immer 6 Passagiere mit und fahren auch mehr Strecken ab. Zwei Personen teilen sich den Beifahrersitz vorne, vier weitere quetschen sich hinten auf die Rückbank. Natürlich kann man, wenn man es ganz bequem möchte, sich auch jeder Zeit ein blaues Petit Taxi an der Straße heranwinken und an jedes beliebige Ziel fahren lassen, aber alleine zahlt man dann eben auch den vollen Fahrpreis - und verpasst jede Menge lustige und interessante Begegnungen, die eine Fahrt im Grand Taxi mit sich bringt. Ich bin schon gespannt, was meine restliche Zeit in Marokko noch für Erlebnisse bereithält und bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich die Chance hatte, hierher zu kommen. Vielen Dank 14 km e.V. für die Vermittlung dieses Aufenthalts! Tajine zum islamischen Neujahr bei CSM


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