„Die Zeit vergeht wie im Fluge“

Zwischenbericht von Dayala bei CSM

17. November 2015

Seit dem 12. Oktober bin ich nun in Rabat, wo ich für anderthalb Monate in einem Projekt der NGO Chantiers Sociaux Marocains (CSM) arbeite. CSM ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Rabat, die verschiedene Projekte in ganz Marokko organisiert beziehungsweise Freiwillige in bestehende Projekte vermittelt, so wie es bei mir der Fall ist. Ich arbeite hier für sieben Wochen im Centre Lalla Meriem, einem Heim für Kinder- und Jugendliche mit und ohne Behinderungen.

Mit den anderen marokkanischen Praktikantinen

Mit den anderen marokkanischen Praktikantinen

Die meiste Zeit arbeite ich auf der Station mit den Allerkleinsten, den Babys bis circa 2 Jahre. Der Jüngste war zu Beginn meiner Arbeit erst zwei Wochen alt! Die Pflegekräfte sind alle sehr freundlich und die Atmosphäre ist sehr angenehm. Mein Arbeitsalltag besteht meistens aus Flasche geben, wickeln, kuscheln, spielen, … bei knapp 20 Babys gibt es immer was zu tun. Neben den festen Pflegekräften und Ärztinnen arbeiten dort auch noch andere Praktikantinnen und Freiwillige, die meisten aus Marokko.

Neben der Arbeit im Centre Lalla Meriem bin ich häufig im Büro von CSM, das – genauso wie der Centre – sehr zentral in Rabat gelegen ist.

Centre Lalla Meriem

Centre Lalla Meriem

Die Mitarbeiter sind alle sehr nett und ich habe von ihnen schon viel über die marokkanische Kultur lernen können. Manche der Mitarbeiter wohnen auch im Büro und von daher ist das Büro ein beliebter Treffpunkt für Gemeinschaftsaktionen. Häufig wird zusammen gekocht und gegessen – meistens Tajine, das marokkanische Nationalgericht. Neben mir sind zur Zeit auch noch weitere Freiwillige aus Frankreich, Italien und Deutschland da und eine spanische Mitarbeiterin, die nach einem Freiwilligendienst mit CSM nun fest für die Organisation arbeitet. Manche bleiben so wie ich nur ein paar Monate in Marokko, andere ein ganzes Jahr. Vor zwei Wochen sind wir alle gemeinsam übers Wochenende in den Norden Marokkos verreist – nach Chefchaouen, Tetouan und Fnideq.

im Kandora - das marokkanische Gewand für Zuhause

Im Kandora – das marokkanische Gewand für Zuhause

Gemeinsam mit einer anderen deutschen Freiwilligen wohne ich in einer Gastfamilie in der Nachbarschaft Youssoufia. Die Gastfamilie ist sehr lieb und ich fühle mich sehr wohl. Mit dem Petit oder Grand Taxi ist man jederzeit auch schnell in der Innenstadt. Die Taxis fahren von den Taxistationen aus feste Strecken in die anderen Teile von Rabat und funktionieren wie eine Art Shuttlebus – eine Fahrt kostet im geteilten Taxi 5 Dirham (~50 Cent). Die blauen Petit Taxis nehmen im Shuttleverkehr immer drei Fahrgäste mit und sind deshalb wesentlich komfortabler, allerdings fahren sie weniger Strecken ab. Die weißen Grand Taxis, die zwar so heißen, aber eigentlich kaum größer sind, nehmen dafür immer 6 Passagiere mit und fahren auch mehr Strecken ab. Zwei Personen teilen sich den Beifahrersitz vorne, vier weitere quetschen sich hinten auf die Rückbank. Natürlich kann man, wenn man es ganz bequem möchte, sich auch jeder Zeit ein blaues Petit Taxi an der Straße heranwinken und an jedes beliebige Ziel fahren lassen, aber alleine zahlt man dann eben auch den vollen Fahrpreis – und verpasst jede Menge lustige und interessante Begegnungen, die eine Fahrt im Grand Taxi mit sich bringt.

Ich bin schon gespannt, was meine restliche Zeit in Marokko noch für Erlebnisse bereithält und bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich die Chance hatte, hierher zu kommen.

Vielen Dank 14 km e.V. für die Vermittlung dieses Aufenthalts!

Tajine zum islamischen Neujahr bei CSM

Tajine zum islamischen Neujahr bei CSM


Das lang ignorierte Vorspiel zur europäischen Flüchtlingsproblematik Frauen-Rechte in Nordafrika
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