Archives annuelles: 2015
West-Sahara
14km Film- und Diskussionsreihe
„LIFE IS WAITING – Referendum and Resistance in Western Sahara“ (Dokumentarfilm, USA /West-Sahara 2015, OmeU, 59 min) von Iara Lee am Mittwoch, 07. Oktober 2015 um 18:45 Uhr im Filmrauschpalast, Lehrter Straße 35, 10557 Berlin-Moabit 14km e.V. präsentiert den fünften Filmabend der '14km Film und Diskussionsreihe' 2015: In ihrem Film „LIFE IS WAITING – Referendum and Resistance in Western Sahara“ (Arabisch/Spanisch/Englisch/Französisch mit englischen Untertiteln) dokumentiert die Regisseurin Iara Lee wie die Sahrawis, die Menschen in West-Sahara, der letzten Kolonie Afrikas, für ihre Unabhängigkeit von Marokko kämpfen, obwohl ihnen diese bereits vor vierzig Jahren von der ehemaligen Kolonialmacht Spanien versprochen wurde. Im anschließenden Publikumsgespräch mit geladenen Gästen soll das Unabhängigkeitsbestreben und die aktuelle Situation in West-Sahara diskutiert werden. Das Gespräch findet auf Englisch statt. Die Teilnahme ist frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten. Veranstaltungsort ist der Filmrauschpalast in der 1. Etage des Hinterhofs der Kulturfabrik in Berlin Moabit: Lehrter Straße 35, 10557 Berlin. Die Diskussion endet spätestens um 22:00 Uhr. Facebook-Event Informationen zum Film Die 14km Film- und Diskussionsreihe wird 2015 mit Haushaltsmitteln des Landes Berlin – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit - gefördert. Weitere Film- und Diskussionsabende sind an folgenden Terminen in Planung: 28. Oktober / 18. November / 9. Dezember Die Veranstaltungen widmen sich einem einzelnen Land oder einem spezifischem Thema, um mittels eines aktuellen Films einen künstlerisch-dokumentarischen Einblick zu ermöglichen. Anschliessend wird das Thema in einem offenen Publikumsgespräch mit einer Person aus Berlin mit persönlichen Erfahrungen (Zeitzeuge, Migrationshintergrund) sowie einer Referent/in aus der Wissenschaft intensiv erörtert werden, immer auch mit Bezug zu Nord-Süd-Verhältnissen. Wir bedanken uns für die Unterstützung:
+++ Unsere Jutebeutel mit 14km-Design!+++
Ab sofort ist unser Motto "14km - The shortest distance between North Africa and Europe" auch als Aufdruck auf unseren 14km Jutebeuteln zu haben. Wir finden: Die Botschaft, dass Nordafrika und Europa so nah beieinander liegen, verdient mehr Aufmerksamkeit! Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen in Europa Zuflucht suchen, möchten wir ein Zeichen gegen Fremdenhass setzen und eine Brücke über die "14km" bauen. Die Fairtrade-Beutel werden in liebevoller Handarbeit ab sofort für euch produziert. Zu erwerben sind die Beutel für 10 EUR* bei einer unserer aktuellen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der 14km Film- und Diskussionsreihe, oder können bei Übernahme der Versandkosten auch gern über die info@14km.org bestellt werden. Gebt ein Statement für die Nähe zwischen den Kulturen und holt euch den Beutel! * Mit dem Kauf eines 14km Jutebeutels unterstützt ihr auch finanziell unsere gemeinnützige ehrenamtliche Arbeit!
Von der Schwierigkeit, dem Jemen in einer Dokumentation gerecht zu werden
Filmvorführung „Expedition Yemen - 126 Degrees in the Shade"
Zwei Schweden, ein Kamel und die weite jemenitische Wüste – da ist das Abenteuer vorprogrammiert. Am dritten Abend unserer 14km Film- und Disskussionsreihe trafen Gegensätze nicht nur im Film aufeinander, sondern auch die Dokumentation selbst polarisierte die Gäste, die sich im bis zum letzten Platz gefüllten Filmrauschpalast drängten. Amal Nasser, jemenitische Aktivistin und Mitbegründerin von ArabHub Berlin, und Mohamed al-Thawr von „Die Jugendinitiative für einen neuen Jemen“ diskutierten anschließend über Stereotype, herausfordernde Vielfalt sowie Frauenrechte im Jemen. Der schwedische Regisseur Mikael Strandberg ist ein leidenschaftlicher und erfahrener Forschungsreisender. „Es ist sehr schwer, im Jemen zu sein und sich nicht in das Land zu verlieben“, ist die Botschaft, die er uns an diesem Abend durch einen Freund überbringen lässt. Doch darüber, ob es auch seinem Film gelingt, diese Botschaft zu vermitteln und der Vielfältigkeit des Landes und der Menschen gerecht zu werden, finden sich in der anschließenden Diskussion unterschiedliche Meinungen. Eine abenteuerliche Perspektive Es ist die Perspektive eines Abenteurers, die die Kamera, vom Regisseur und seiner Begleiterin selbst gehalten, einfängt. Schon das Intro des Films bereitet den Zuschauer auf die Expedition vor, die er in den folgenden 60 Minuten vom Kinosessel aus miterlebt: Mitten in der Wüste hindert ein Stammesvertreter die beiden erschöpften Fußreisenden mit ihrem Lastkamel am Weitergehen. Es scheint keinen Weg vorwärts zu geben. Danach wird zurückgeblendet an den Ausgangspunkt der Reise, in die Hauptstadt Sanaa. Mikael Strandberg und die Journalistin Tanya Holm brennen darauf, die jemenitische Gesellschaft kennenzulernen und lassen sich von einem Sheikh zur Verhandlung eines Mordfalls mitnehmen. Regisseur Mikael ist begeistert von der guten Stimmung unter den Hunderten anwesenden Stammesmitgliedern und davon, wie sie ohne Aggressionen und ohne staatliche Institution als Mittler einen Kompromiss finden. Von den allgegenwärtigen Waffen lässt er sich dagegen ebenso wenig beeindrucken wie von der Gefahr eines möglichen Terroranschlags. Nach dieser Episode begleitet der Zuschauer Mikael und Tanya auf ihrem kräftezehrenden Fußmarsch durch die Wüste in der Region al-Mahra, wo sie stets großzügige Gastfreundschaft bei den in einfachen Verhältnissen lebenden Dorfbewohnern finden. Die beiden sind zu Fuß losgezogen, um den Menschen möglichst nahe zu kommen und sie zu zeigen, wie sie ihnen begegnen: mit großer Wärme und noch größerer Neugier für die merkwürdige Reise. Terroristen und Rebellenkämpfer kommen in dem Film genauso wenig vor wie Anschläge, Entführungen oder Hasspredigten. Denn sie begegneten den beiden auf ihrer Reise, die sie im Jahr 2012 unternahmen, schlicht nicht. Und genau darum geht es dem Regisseur: der negativen Berichterstattung über den Jemen in den westlichen Medien ein positives Bild entgegenzusetzen, in dem es endlich einmal nicht um Gewalt, sondern um ein unaufgeregtes Porträt der Menschen geht. Vielfalt versus Stereotype Amal Nasser, die als Expertin für die anschließende Diskussion geladen war, überzeugt Mikael Strandberg mit diesem Jemen-Porträt jedoch nicht. Es sind Szenen wie die Zusammenkunft der vielen bewaffneten Männer zu Beginn oder eine Szene im Beduinenzelt, in der Strandberg seinen Gastgebern ein GPS-Gerät erklärt, die sie als Reproduktion unerträglicher Stereotype über Jemeniten empfindet. Der Film zeige nicht die Realität von 9-to-5-Berufstätigen oder Café-Besuchen unter Freunden, wie sie von jemenitischen Regisseuren eingefangen werden könnten. Mohamed al-Thawr teilt diese Auffassung nicht. Für ihn ist es klar, dass ein Abenteurer nach spannenden Momentaufnahmen sucht, wie er sie auf einer gefährlichen Wüstenreise findet. Natürlich gebe es einen anderen Alltag im Jemen – dieser sei jedoch einfach nicht zeigenswert. Der Vielfalt des Jemen hat er, der sein gesamtes Leben im Wechsel zwischen dem Jemen und Deutschland verbracht hat, eine persönliche Expedition gewidmet. Um jemenitische Juden, die bis in die 60er-Jahre noch etwa 25 Prozent der Bevölkerung bildeten, kennenzulernen, stellte er über das Krankenhaus seines Vaters einen Kontakt her, reiste in deren Dorf und lud sie im Anschluss auch zu sich nach Sanaa ein. „Nachdem die Masken abgelegt wurden, sieht man tausend Gemeinsamkeiten“, schildert Mohamed al-Thawr die eindrucksvolle Erfahrung. Frauen im Jemen: emanzipiert oder rechtlos? Zur gelebten Vielfalt der Gesellschaft gehört für Amal Nasser auch, dass Frauen sich selbstverständlich im öffentlichen Raum bewegen können. Leider sei dies im Jemen aktuell ebenso wenig verwirklicht wie die Repräsentation von Frauen in politischen Ämtern. Zwar gebe es jemenitische Politikerinnen, diese gehörten jedoch im Allgemeinen dem korrupten System an und verfolgten keine eigenen politischen Programme. Junge Aktivistinnen setzten sich dagegen engagiert für gesellschaftliche Ziele ein. Über die Rolle der Frauen bei den großen Demonstrationen im Jahr 2011 entspann sich eine Kontroverse. Dr. Yahya Al-Thawr, der Vater Mohameds al-Thawr, ist überzeugt, dass die jemenitischen Frauen „sehr emanzipiert“ sind und hob ihre Rolle in den Demonstrationen hervor, wie sie auch im Nobelpreis für Tawakkol Karman deutlich werde. Amal Nasser hält dagegen, dass jemenitische Frauen als Personen und nicht in einer Frauenrolle protestiert hätten. Für sie steht es fest, dass leider fast alle Frauen im Jemen unterdrückt würden von Vätern, Brüdern und anderen Autoritätspersonen, die ihnen keine freien Entscheidungen zugestünden. Deshalb steht für sie auch der Kampf für die eigenen Rechte an erster Stelle für die Frauen – die Einspannung in die Revolution sei da nur ein nachrangiges Interesse. Aus dem Publikum pflichtet ihr ein jemenitischer Mann bei: „Wir Männer reden uns das schön, dass Frauen angeblich gleichberechtigt seien im Jemen.“ Der Jemen aktuell In der aktuellen Lage ist nichts mehr von der hoffnungsvollen Stimmung übrig, die mit den Ereignissen von 2011 und der Entmachtung von Ali Abdullah Saleh das Land ergriffen hatte. „Der Krieg ist eine Katastrophe“, fasst es Mohamed Al-Thawr zusammen. Eine Liebeserklärung, wie sie Regisseur Mikael Strandberg mit seinem Film über den Jemen abgibt, ist da zumindest ein kleines positives Signal in dem Meer von Schreckensnachrichten. Vielen Dank an Amal Nasser und Mohamed Al-Thawr für die Mitwirkung an der spannenden Diskussion und die interessanten Einblicke in die soziale und politische Situation im Jemen. Links zum Film: Webseite des Films Informationen des Verleihs Gedanken des Regisseurs Veranstaltungsleitung und Moderation: Hussein Ben Amor Koordination vor Ort: Andreas Fricke Text: Susanne Kappe Fotos: Jana Vietze Programm: das ehrenamtliche 14km Film Team Die 14km Film- und Diskussionsreihe wird 2015 mit Haushaltsmitteln des Landes Berlin – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit – gefördert. Die 14km Film-Datenbank bietet ergänzend eine Sammlung an Filmen über den Jemen. Sie beinhaltet Filme aus und über den Jemen sowie Kurz- Spielfilme. Das Medium Video nutzt das Medienkollektiv "# Support Yemen", beispielsweise mit dem Kurzfilm "The Melody of our Alienation". Als TV-Video-Dokumentation gibt es dort mehrere Interviews jemenitischer Frauen zum Thema Revolution. Thema des nächsten Film- und Diskussionsabends am 16. September wird das Land Sudan sein. Infos zum Termin und gezeigten Film "Darfur's Skeleton" gibt es hier. Weitere Film- und Diskussionsabende sind an folgenden Terminen in Planung: Oktober / 28. Oktober / 18. November / 9. Dezember Wir bedanken uns für die Unterstützung:
Sudan: Bürgerkrieg in Darfur
14km Film- und Diskussionsreihe
„Darfur's Skeleton“ (Dokumentarfilm, USA 2009, OmeU, 52 min) von Hisham Haj Omar am Mittwoch, 16. September 2015 um 18:45 Uhr im Filmrauschpalast, Lehrter Straße 35, 10557 Berlin-Moabit 14km e.V. präsentiert den vierten Filmabend der '14km Film und Diskussionsreihe' 2015: Im Film "Darfur's Skeleton" (arabisch mit englischen Untertiteln) lässt der sudanesische Regisseur Hisham Haj Omar (alias Hajooj Kuka) die Menschen der Region zu den Auswirkungen des Bürgerkriegs in Darfur zu Wort kommen. Am Beispiel der Zerstörung des Kondowa-Waldes werden die Ursachen sowie sozialen und ökologischen Folgen des Darfur-Konfliktes dokumentiert - aus der Sicht der Bürger von Darfur. Im anschließenden Publikumsgespräch mit geladenen Gästen soll der Darfur-Konflikt sowie seine Wirkung auf die heutige Gesellschaft und Politik des Sudans diskutiert werden. Die Teilnahme ist frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten. Veranstaltungsort ist der Filmrauschpalast in der 1. Etage des Hinterhofs der Kulturfabrik in Berlin Moabit: Lehrter Straße 35, 10557 Berlin. Die Diskussion endet spätestens um 22:00 Uhr. Facebook-Event Filmausschnitt: Links zum Film: Webseite des Films Porträt des Regisseurs Die 14km Film- und Diskussionsreihe wird 2015 mit Haushaltsmitteln des Landes Berlin – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit - gefördert. Weitere Film- und Diskussionsabende sind an folgenden Terminen in Planung: 07. Oktober / 28. Oktober / 18. November / 9. Dezember Die Veranstaltungen widmen sich einem einzelnen Land oder einem spezifischem Thema, um mittels eines aktuellen Films einen künstlerisch-dokumentarischen Einblick zu ermöglichen. Anschliessend wird das Thema in einem offenen Publikumsgespräch mit einer Person aus Berlin mit persönlichen Erfahrungen (Zeitzeuge, Migrationshintergrund) sowie einer Referent/in aus der Wissenschaft intensiv erörtert werden, immer auch mit Bezug zu Nord-Süd-Verhältnissen. Wir bedanken uns für die Unterstützung:
„Ich möchte meine Zeit in Kairouan gegen nichts eintauschen“ – Iris über ihr Praktikum bei „We Love Kairouan“
Von März bis Juni 2015 habe ich ein viermonatiges Volontariat/Praktikum bei “We love Kairouan” in der Stadt Kairouan im Herzen Tunesiens absolviert. Diese 2012 gegründete NGO ist Teil des “We love”-Netzwerks mit Partnerorganisationen in- und außerhalb Tunesiens. “We love Kairouan” ist in den Bereichen Kultur, Umwelt, aktive Partizipation der Jugend und Dezentralisation Tunesiens tätig. Dezentralisation ist deshalb wichtig, weil es in der Hauptstadt Tunis zahlreiche Organisationen gibt, die sich für Projekte in den oben genannten Bereichen einsetzen. In der NGO “We love Kairouan” setzen wir uns individuell für die Bedürfnisse dieser Stadt und deren Bewohner ein und bringen Projekte, Schulungen und Kurse für zivilgesellschaftliche Aktivisten nach Kairouan. Damit die NGO Geld für Projekte hat, werden wir von größeren internationalen Geldgebern unterstützt. Die meisten dieser geldgebenden Organisationen oder Institutionen sind deutschsprachig, wie zum Beispiel das Institut für Auslandsbeziehungen oder die Heinrich Böll Stiftung. Damit man Projekte besser an Land ziehen kann, helfen deutsche Sprachkenntnisse. Hier kam ich ins Spiel. Drei Monate lang leitete ich einen zwei Mal in der Woche stattfindenden Deutschkurs für lokale zivilgesellschaftliche Aktivisten unter dem Namen “We love language”. Das Alter der Kursteilnehmer ging von 25 bis 45 und machte mich als Deutschlehrerin also zur Jüngsten im Raum. Was mich von Anfang an begeistert hat, war die Motivation der Teilnehmer. Selbst bei 45 Grad schafften es die meisten durch die heiße Stadt ins Lokal der NGO um mit mir Dativ und Akkusativ zu lernen. Als Abschluss des Deutschkurses haben wir ein Video gedreht, in dem die Deutschschüler Alltagsszenen auf Deutsch bewältigen: // Neben dem Deutschkurs habe ich unter der Leitung meiner Chefin Olfa Jelassi ein kulturelles Event “Sharing Cultures … Building Bridges” organisiert: Sharing Cultures ... Building bridges - Fotoalbum auf Facebook Als Partner- und Schirmorganisationen waren 14km, das Institut für Auslandsbeziehungen und die Österreichische Botschaft in Tunis tätig, die sich aktiv im Programmplan beteiligt haben. Neben einem tunesischen Künstler hatten wir eine österreichische Fotografin und mehrere tunesische Fotografen aus Kairouan zu Gast, die gemeinsam eine Fotografie-Ausstellung “Wien und Kairouan” organisiert haben. Als Veranstaltungstag wurde ein Tag gegen Ende meines Praktikums gewählt, um vor meiner Abreise einen Tag lang kulturelle Diversität zu feiern und neue internationale Bekanntschaften zu knüpfen. Im Laufe meines Praktikums habe ich mich immer mehr an die tunesische Gesellschaft und arabischen Denkweisen gewöhnt. Durch das Kulturen übergreifende Arbeiten mit deutschen, österreichischen und tunesischen Partnerorganisationen habe ich gelernt, dass Flexibilität und interkulturelles Feingefühl unabdingbar sind. Kooperationen können nur zustande kommen, wenn man eine Brücke zwischen gut strukturiertem deutschen Denken und dem tunesischen "inchallah" und "normalement oui"-Gedanken schlagen kann. In diesem Bereich habe ich gearbeitet und mich nach einiger Zeit wie ein kulturelles Chamäleon gefühlt, das sich situationsbedingt immer anders verhält. Eine sehr spannende Arbeit, die täglich neue Herausforderungen mit sich bringt. Vom ersten Tag an wurde ich sehr herzlich willkommen und habe ab meinem ersten Arbeitstag sofort Freunde gefunden. Das Arbeitsklima war sehr freundschaftlich und die Hierarchien sehr flach. Da ich bei einer arabischen Familie gewohnt habe, wurde ich auch von Anfang an in viele Traditionen einführt. Ich wurde insgesamt auf sechs Hochzeiten mitgenommen und war auch sonst bei jeglicher Festlichkeit einfach immer mit dabei. Ab meinem ersten Tag in Tunesien habe ich mich sehr wohl und auch sicher gefühlt. Aus diesem Grund wollte ich meinen Auslandsaufenthalt auch nicht wegen aktueller Geschehnisse abbrechen und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Zum Schluss bin ich sogar länger geblieben als geplant und habe mit meiner arabischen Gastfamilie Ramadan und Eid miterlebt. Ich bin unglaublich froh und dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte, auch wenn es nicht immer leicht war in der “konservativsten Stadt Tunesiens” zu wohnen und sich an Traditionen und Sitten anzupassen. Vielleicht wäre ein Praktikum in der westlich orientierten Hauptstadt Tunis nicht so ein Kulturschock gewesen, aber ich möchte meine Zeit in Kairouan gegen nichts eintauschen und weiß, dass ich hier tunesische Freunde gefunden habe, die ich bestimmt wieder sehen werde, inchallah! Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.