Postkolonialismus
Was ist eigentlich gefährlicher Rassismus?
Bericht zum 1. de:kolonial Film-und Diskussionsabend
Am 10. Juli fand unser erster de:kolonial Film- und Diskussionsabend zum Thema "White Supremacy" und strukturellem Rassismus in Deutschland statt. Der Abend bot eine lehrreiche und unterhaltsame Diskussion und die Gelegenheit, das eigene Bewusstsein für Machtungleichheit, Privilegien und versteckten Rassismen zu schärfen. Zu Gast waren die Expert*innen Musa Okwanga (Autor, Journalist und Musiker), Mo Maureen (Veranstalterin, Musik Consultant und Gruenderin von Songversation) und Tahir Della (Vorstand der ISD und Aktivist). Zum Einstieg zeigten wir den Film Afro.Deutschland (2017) der Regisseurinnen Jana Parageis, Susanne Lenz-Gleißner und Adama Ulrich. Der Film thematisiert den Rassismus, den Schwarze Menschen in Deutschland erleben – Schwarze Deutsche sprechen von ihren Lebensrealitäten mit Ausgrenzung und Diskriminierung. Die Referent*innen teilten eigene Erfahrungen, die sie mit Rassismus gemacht haben, mit dem Publikum und gingen auf Unterschiede zwischen England und Deutschland in diesem Bereich ein. Vor allem wurde es unterhaltsam, als sich die Referent*innen darüber austauschten, wie sie persönlich mit rassistischen Vorfällen umgehen. Of course he wouldn’t dare to say it’s because I’m black, so I asked him why we dont ask other people for drugs together Musa Okwanga "Several times I randomly got asked if I had drugs", erzählte Musa Okwanga. "This one time I asked the guy why he would think I had drugs. Of course he wouldn’t dare to say it’s because I’m black, so I asked him why we dont ask other people for drugs together . So I shouted 'Hey anyone here got drugs for this person?'”. Das Podium mit Referent*innen Musa Okwanga, Mo Maureen, Tahir Della und Moderatorin Maissa Lihedheb (2. v. li.) Der Schlüsselsatz des Abends war: Der gefährliche Rassismus - das sind nicht nur die Menschen, die rassistische Äußerungen von sich geben. Das sind auch die, die nichts Rassistisches sagen, aber rassistisch handeln. So kritisierte Tahir Della etwa das Humboldt Forum, das Millionen für die Renovierung zahle, um “Schätze” aus der deutschen Kolonialzeit zu präsentieren, anstatt das Geld bei denjenigen zu investieren, denen diese gestohlenen sogenannten “Schätze” in Wirklichkeit gehörten. Der Abend war der erste in unserer de:kolonial Film- und Diskussionsreihe, in deren Rahmen noch bis November monatlich Veranstaltungen stattfinden (einen Überblick über alle Termine gibt es hier). Die weiteren Abende beschäftigen sich mit den Beziehungen zwischen Europa und der Region des Mittleren Ostens und Nordafrika und behandeln Machtungleichheit und Widerstand in Migrations- und Sicherheitspolitik, White Saviourism sowie Neokolonialismus in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen . Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch:
Projektkoordinator*in gesucht: Film- und Diskussionsreihe „14km de:kolonial“
Projektkoordinator*in Film- und Diskussionsreihe "14km de:kolonial"
Wir suchen vom 17.06.2019 bis 31.12.2019 (6,5 Monate) für unsere Film- und Diskussionsreihe “14km de:kolonial” eine/n Projektkoordinator*in auf Honorarbasis. 14,4km e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der Kooperation und Austausch zwischen Europa und Nordafrika/dem Nahen Osten (MENA-Region) fördert, Wissen über die MENA-Region vermittelt und Menschen aus beiden Regionen zusammenbringt. Die Film- und Diskussionsreihe “14km de:kolonial” thematisiert das Verhältnis zwischen Europa und MENA aus postkolonialistischer Perspektive. Hierzu werden ausgewählte Aspekte der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen kritisch beleuchtet und problematisiert, um den Nachwirkungen und dem Fortbestand kolonialistischer Strukturen und Denkweisen in diesen Beziehungen nachzuspüren. Dafür suchen wir eine/n Projektkoordinator*in auf Honorarbasis. Aufgabenbeschreibung Vorbereitung, Organisation und Koordination von 4 Abendveranstaltungen (Filmvorführung mit Diskussion)Konzeption, Durchführung und Dokumentation von 4 Expert*inneninterviewsVerfassen einer Handreichung für Freiwilligendienste auf Basis einer Abendveranstaltung Konzeption und Umsetzung der Öffentlichkeitsarbeit für das ProjektDokumentation der Projektergebnisse auf unserer WebseiteAbrechnung des Projekts und Erstellung der Abschlussberichte an die GeldgeberOptional: Bei entsprechender Eignung kann auch die Moderation der 4 Veranstaltungen von der Projektkoordination übernommen werden; diese wird separat vergütet. Die Tätigkeiten erfolgen in Absprache mit und mit inhaltlicher Unterstützung durch den Vereinsvorstand. Voraussetzungen Erfahrung in Projektmanagement und VeranstaltungsorganisationKenntnisse zu Konzepten wie Postkolonialismus, Neokolonialismus, Critical Whiteness, Rassismus, White SaviourismRegionalkenntnisse zur MENA-Region und/oder AfrikaGewissenhaftigkeit, VerlässlichkeitSehr gute EnglischkenntnisseKontakte zu kritischen NROs, Forschungseinrichtungen und anderen Institutionen sind von Vorteilggf. Moderationserfahrung (s.o.) Die Vergütung aus Projektfördermitteln erfolgt auf Honorarbasis, geplant sind durchschnittlich ca. 40h/Monat zu einem Stundenlohn von 13,75 €. Arbeitsort ist Berlin. Wir freuen uns besonders über die Bewerbung von Menschen mit internationaler Geschichte und von Menschen mit Behinderung. Bitte richtet eure Bewerbung bis zum 02.06.2019 an info@14km.org.