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Zweiter Arabischer Film- und Diskussionsabend (Palästina): „Schildkrötenwut“, am 4.9.2013

„Schildkrötenwut“ (Biografie / Dokumentarfilm und Diskussion) Am  4.9.2013 um 19:30 im ZK/U, Siemensstraße 27-49, Berlin Moabit 14km – the shortest distance between North Africa and Europe e.V. und das ZK/U laden herzlich ein zum zweiten Filmabend im Rahmen unserer Arabischen Film- und Diskussionsreihe. Am 4. September um 19:30 Uhr zeigen wir „Schildkrötenwut“ (2012, 69min, Sprache: Deutsch/Arabisch mit dt. Untertiteln) und freuen  uns auf eine anschließende Diskussion zu Palästina. Der Dokumentarfilm von Pary El-Qalqili erzählt die Geschichte ihres eigenen Vaters, eines in Deutschland lebenden Palästinensers. Die Filmautorin versucht zu verstehen, warum ihr Vater seine Familie in Berlin zurückließ, um sich in Palästina ein neues Leben aufzubauen,  Jahre später aber wieder nach Deutschland zurückkehrte und seitdem im Keller des Hauses lebt, zurückgezogen wie eine Schildkröte in ihrem Panzer. Durch viele Fragen sowie eine gemeinsame Reise nach Palästina bemüht sich Pary El-Qalqili, ihrem Vater näher zu kommen und beleuchtet gleichzeitig seine innere Verlorenheit und schwierige Identitätssuche. Vor dem Hintergrund des Films haben Sie anschließend Gelegenheit, mit Palästina-stämmigen Moabiter/innen sowie mit Musa El-Qalqili (dem Vater der Regisseurin) über die Situation von palästinensischen Migranten zu sprechen. Gemeinsam möchten wir auch die (tatsächliche und potentielle) deutsche Rolle erörtern: Was macht Deutschland zur Schlichtung des Nahostkonflikts und zur Verbesserung der Situation von Palästinenser/innen? Was könnte die deutsche Gesellschaft in diesem Zusammenhang tun? (Die Diskussion findet auf deutsch statt. Moderation: Anja Gebel, 14km e.V.) Die Teilnahme ist frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten. -- In regelmäßigen Abständen zeigen wir Filme, die sich mit verschiedenen arabischen Ländern beschäftigen und diskutieren anschließend mit Gästen aus Moabit sowie mit Länder-Experten über die Filme und die aktuelle soziale und politische Situation im jeweiligen Land, immer auch mit Bezug zu Nord-Süd-Verhältnissen. Unser erster Film beschäftigte sich mit den sozialen Dynamiken, die zur Revolution in Ägypten geführt haben.            


Erfolgreicher Start der Arabischen Film- und Diskussionsreihe im ZK/U

Die 14km Arabische Film- und Diskussionsreihe startete gestern erfolgreich mit der Vorführung von "We Are Egypt" und einer anschließenden Diskussion zum Film sowie zur aktuellen Lage in Ägypten. Wir konnten uns freuen, ca. 70 Gäste zu begrüßen, die gekommen waren, um sich in der besonderen Atmosphäre des ehemaligen Güterbahnhofs Moabit den Dokumentarfilm von Lillie Paquette anzusehen und anschließend mit Barbara Bishay von Mayadin Al-Tahrir und Mustafa Fahim aus Moabit zu diskutieren. Der Film dokumentiert die letzten 14 Monate vor der ägyptischen Revolution 2011. Die Filmemacherin konzentriert sich dabei vor allem auf die Perspektive der Jugendbewegung 6. April, lässt aber auch zahlreiche andere soziale und politische Gruppen zu Wort kommen und zeichnet auf sehr informative Weise die Dynamiken und Ereignisse nach, die letztendlich zur Revolution führten. In der folgenden Diskussion berichtete Barbara Bishay, die Anfang August von einem Aufenthalt in Ägypten zurückgekehrt ist, eindrucksvoll von aktuellen Geschehnissen, Debatten und der Stimmung in der ägyptischen Bevölkerung, während Mustafa Fahim die derzeitigen Ereignisse mit dem Abstand und der Expertise eines seit 54 Jahren in Deutschland lebenden Ägypters  beurteilte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Anja Gebel (14km e.V.), wertvolle Unterstützung bei der Organisation leisteten Johanna Kramer (Praktikantin bei 14km e.V.) sowie das ZK/U-Team. Wir bedanken uns bei allen Gästen für ihr Kommen und beim ZK/U für die tolle Kooperation.  


Film: „We Are Egypt – The Story Behind The Revolution“, 22.8.13

  „We Are Egypt – The Story Behind The Revolution“, 22.8.13, im ZK/U Berlin (Siemensstr. 27) (Dokumentarfilm und Diskussion) 14km – the shortest distance between North Africa and Europe e.V. und das ZK/U laden herzlich ein zur ersten Filmvorführung im Rahmen unserer gemeinsamen Arabischen Filmreihe. In regelmäßigen Abständen zeigen wir Filme, die sich mit verschiedenen arabischen Ländern beschäftigen und diskutieren anschließend mit Gästen aus Moabit sowie mit Experten zum jeweiligen Land über den Film und die aktuelle soziale und politische Situation im jeweiligen Land, immer auch mit Bezug zu Nord-Süd-Verhältnissen. Den Auftakt macht am 22. August um 19:30 Uhr die Vorführung des Films „We Are Egypt – The Story Behind The Revolution“ (2013, 82min, Sprache: Englisch/Arabisch mit englischen Untertiteln) mit anschließender Diskussion. Der Veranstaltungsort ist das ZK/U, Berlin Moabit, Siemensstr. 27. Für eine Wegbeschreibung bitte hier klicken. Der Dokumentarfilm der jungen US-amerikanischen Filmemacherin Lillie Paquette dokumentiert die letzten 14 Monate vor der ägyptischen Revolution 2011. Er beschreibt die (auch für die jetzige Lage relevanten) politischen Dynamiken, die aufgestaute Unzufriedenheit und die immer stärker werdenden Forderungen der Bevölkerung nach Veränderung, die schließlich im Januar 2011 kulminierten. Dabei wird auch die zweifelhafte Rolle der USA in den politischen Angelegenheiten Ägyptens intensiv beleuchtet. Vor dem Hintergrund des Films haben Sie anschließend Gelegenheit, mit Ägypten-Experten aus Moabit sowie mit Barbara Bishay von „Mayadin Al-Tahrir“ über die aktuelle Situation in Ägypten zu diskutieren (Moderation: Anja Gebel, 14km e.V.). Die Teilnahme ist frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten.  


Vierwöchiges Praktikum in der ägyptischen NGO “New Horizon Association for Social Development“ in Kairo

"Ein einmonatiger Aufenthalt in Kairo liegt hinter mir. Nie zuvor bin ich auf dem afrikanischen Kontinent gewesen oder in einem arabisch-sprachigen und muslimischen Land. Mein Praktikum ermöglichte es mir, all dies zu erleben – und das nicht als Touristin, sondern als Einwohnerin Kairos, als Praktikantin in einer lokalen NGO, mit einem Alltag. Ich habe die fremde, gigantische Stadt zu der meinen gemacht, einem Ort mit dem ich nun viel verbinde und auf Erfahrungen zurückblicke, die ich nicht missen möchte. Während ich mir anfangs auf Kairos Straßen auf der Rückbank im Taxi völlig aufgeschmissen vorkam und über keinerlei Orientierung oder Anhaltspunkte verfügte, veränderte sich dies mit der Zeit und bald kannte ich die Wege von Zuhause nach Downtown oder zu meinen Freunden. Ich wusste, wann der Fahrer wo abbiegen musste, wusste, an welchen Ecken es sich besonders staute und konnte auf dem Nachhauseweg das Taxi durch  die schnell gelernten Worte shimel (links), yemin (rechts) und alatul (geradeaus) bis vor meine Haustür lotsen. Ich habe mit zwei jungen Frauen in einer wunderschönen Wohnung im Stadtteil Mohandeseen gelebt. Die beiden behandelten mich wie eine langjährige Freundin und ich erfuhr, was es mit der ägyptischen Gastfreundschaft auf sich hat. Häufig waren Freunde zu Besuch und an einem Abend fand eine große Party auf unserer Dachterrasse statt. Ich genoss es, durch meine Mitbewohnerinnen einen Einblick in eines der vielen Gesichter Ägyptens zu erhalten. Der Weg zur Arbeit dauerte eine ganze Stunde. Ich nahm ein Taxi zum Tahrir-Platz, stieg dort in die Metro und musste dann noch eine kurze Strecke Minibus fahren. Vor der Fahrt mit dem Bus traf ich mich immer mit einigen meiner Kollegen um dieses letzte Stück nicht alleine fahren zu müssen. Denn seit der Revolution überschatten Vorfälle sexueller Belästigung die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, weshalb zu Vorsicht aufgerufen wird.   In der Metro gibt es Abteile, die nur Frauen und Kindern den Zugang erlauben. Ich habe immer diese Wagen genommen. Anfangs war es seltsam für mich, eine der wenigen unverschleierten Frauen im Abteil zu sein. Ich trug immer lange Hosen und Shirts mit Ellbogen-langen Ärmeln und wusste dennoch nicht, welches Bild ich verkörperte. Nach vielen Blickkontakten und Zulächeln, sowie schüchternen Fragen woher ich käme und was ich hier mache, wurde mir klar, dass ich mich nicht unwohl zu fühlen brauchte. Denn auch wenn ich durch mein Äußeres auffiel, so wurde dies positiv aufgenommen und die Menschen gaben mir das Gefühl, willkommen zu sein. Ein Erlebnis, was diese Tatsache noch besser verdeutlicht, hat in Alexandria stattgefunden. An meinem zweiten Wochenende in Ägypten fuhr ich mit einer Freundin (auch eine deutsche Praktikantin) dorthin. Wir schlenderten die Promenade am Meer entlang und zum ersten Mal betraten wir eine Moschee. Es war Freitag und viele Menschen tummelten sich auf dem Vorplatz, weshalb wir etwas unsicher wurden, wie unsere Anwesenheit aufgenommen werden würde. Wir betraten den Bereich, in dem die Frauen sich aufhalten. Sie saßen zusammen, beteten, unterhielten sich, telefonierten, aßen und tranken. Nach wenigen Minuten waren meine Freundin und ich umringt von Frauen und Kindern, die sich nach unseren Namen, unserer Herkunft und unserem Alter erkundigten und freudestrahlend feststellten, dass wir uns wohl in der Moschee fühlten. Wir erlebten ein großes Interesse gegenüber unserer Person und unglaublich viel Zuneigung, kommuniziert durch Lächeln und Komplimente. Eine alte Frau küsste uns und ohne Worte verstanden wir ihr Willkommen. Auch wurden viele Gruppenfotos gemacht, denn jeder wollte mal mit uns abgelichtet werden. Mir wurden eine Kette und ein Armreif geschenkt und ich konnte kaum glauben, was da gerade vor sich ging. Als wir nach guten zwei Stunden die Moschee verließen, waren wir voller Glücksgefühle und erklärten unser „Moschee-Erlebnis“ zum Höhepunkt unserer Alexandria-Reise. Zurück zum Alltag: Das Büro der NGO „New Horizon Association for Social Development“ ist in “Old Cairo”. Ich arbeitete im Fundraising-Office, dessen Mitarbeiter dafür zuständig sind, nach Ausschreibungen für Fördergeldvergaben zu suchen und Projektanträge zu verfassen. Dies impliziert Brainstorming und Ideenentwicklung für potenzielle Projekte, die dem Leitbild der Organisation entsprechen. Konzepte, die entstanden, während ich dort im Büro arbeitete, drehten sich beispielsweise um Trainings für junge Mütter, deren Kinder Erscheinungen von Mangelernährung zeigen, oder um ein Netzwerktreffen verschiedener ägyptischer Jugendorganisationen, die sich friedlich für den politischen Wandel im  Land einsetzen. Daneben hatte ich aber auch Gelegenheit, andere Projekte der NGO zu besuchen, wie z.B. ein Straßenkinderzentrum in dem sehr armen Viertel Ezbet Chayrallah. Meine Kollegen (eine Ägypterin, ein Australier und ein Italiener) wiesen mich bei der Büroarbeit geduldig ein und sorgten durch ihre offene und freundliche Art für eine sehr angenehme Atmosphäre. So fühlte ich mich wohl und lernte neben dem Schreiben von Fördergeldanträgen (geschieht alles auf Englisch) auch die ägyptische Arbeitsweise und Struktur einer lokalen Organisation kennen. Mein Chef hatte mir gestattet, einige Urlaubstage zu nehmen, da ich ja im Land sei, um dieses kennen zu lernen und nicht nur, um meine Arbeit am Computer zu verrichten. So konnte ich neben den vielen Sehenswürdigkeiten in Kairo auch die Pyramiden, Alexandria, einen Teil der ägyptischen Wüste (Black-and-White Desert) und das Rote Meer (Dahab) besuchen. Ich habe wirklich viel in dem einen Monat in Ägypten unternommen und versucht, möglichst viele Gesichter dieses vielfältigen Landes kennen zu lernen.   Natürlich bin ich auch mit den Auswirkungen der gegenwärtigen politischen Situation im Land in Berührung gekommen. Die Frustration unter den jungen Menschen, die sich für den Rücktritt Hosni  Mubaraks und einen Wandel hin zu Demokratie und mehr Freiheit eingesetzt haben, ist groß. Die wirtschaftlich missliche Lage und die ausbleibenden Touristen haben zu erhöhter Armut und Kriminalität geführt. Vorfälle sexueller Belästigung, die auch bei Demonstrationen im furchtbarsten Maße stattfinden, schwächen das Vertrauen der Menschen zueinander. Am 30. Juni wird Mohammad Mursi ein Jahr Präsident sein und die Vorbereitungen für einen erneuten Aufstand in Ägypten laufen auf Hochtouren. Es werden Unterschriften gesammelt, die ihn zum Rücktritt veranlassen sollen, Plakate aufgehängt und Flyer verteilt. Es  sind große Demonstration angekündigt zu deren Teilnahme auch ich häufiger auf der Straße eingeladen wurde.   Wieviel Gewalt und auch Wandel dieses anstehende Datum mit sich bringen wird, werde ich allerdings nicht mehr vor Ort miterleben. Ich bin wieder zurück in Berlin und setze mein Praktikum bei 14km e.V. fort. Bei strahlendem Sonnenschein genieße ich es, eine kurze Hose tragen zu können. Rückblickend kommt mir mein Aufenthalt in Ägypten fast vor wie ein schöner, intensiver Traum, der mir Einblicke ermöglicht hat, die alles übertreffen, was ich vor meiner Abreise erwartet habe." Die von uns wiedergegebenen Berichte von durch uns vermittelte Praktikant/innen spiegeln nicht notwendigerweise die Sichtweise von 14km e.V. oder unseren Partnern wider.


Ihre Schuhe für Ausbildungsplätze in Ägypten!

Die u.g. Spendenaktion ist mittlerweile beendet. Sie können derzeit für 14km e.V. gebrauchte Schuhe spenden. Besuchen Sie dazu die Webseite www.shuuz.de und geben sie unsere Sammelnummer 1081 sowie unsere Postleitzahl 10559 ein. Herzlichen Dank für Ihre Spende! Nehmen Sie teil an einer ganz besonderen Spendenaktion: Spenden Sie gebrauchte Schuhe, damit Slumkinder aus Ägypten eine Ausbildung erhalten   Seit den Revolutionen und Aufständen in Tunesien, Ägypten, Libyen und Syrien kämpfen die Menschen dort für Freiheit und Demokratie. Doch auf dem Weg dorthin liegen noch viele Steine, die die Transformationsprozesse behindern. Viele Menschen sind schlichtweg bitterarm und haben keine Perspektive.   Durch Ihre Schuhspende können Sie einen Beitrag zur friedlichen Entwicklung in Ägypten leisten!   14km e.V. unterstützt damit das Projekt "Children At Risk". Es hilft Jugendlichen (ab 15) aus dem Kairoer Slumviertel Ezbet Chayrallah, die aufgrund sozialer Umstände schon von Kindesbeinen an in gefährlichen und gesundheitsschädlichen Arbeitsverhältnissen leben. Diese Jugendlichen werden im Rahmen des Projekts als Schreiner und BäckerInnen ausgebildet und anschließend bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt. Sie erhalten so eine Perspektive und die Möglichkeit, ihr Leben selbst zu bestimmen. Helfen ist ganz einfach: Besuchen Sie unser Sammel-Schaufenster unter www.shuuz.de, geben Sie dazu hier unsere Sammelnummer 1081 sowie unsere Postleitzahl 10559 ein, und drucken Sie kostenlos eine Paketmarke aus. Damit können Sie Ihre Schuhsendung (ab 5 kg – Freunde fragen!) kostenfrei an die Organisation Shuuz senden, die diese in eine Geldspende umwandelt und auf unser Konto überweist. 14km e.V. unterstützt mit Ihrer Spende zu 100% das Projekt "Children At Risk" in Kairo. Auch wenn es nur 1 Paar Schuhe ist – Ihr Beitrag macht einen Unterschied! Vielen Dank für Ihre Spende!


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